Düsseldorf: Konsequent gegen Autoverkehr – Parkgebühren sollen steigen
War bisher für eine Familie ein Argument gegen die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel zum Shoppingbummel, dass die Parkgebürhen deutlich preiswerter seien, könnte sich dies im nächsten Jahr ändern. In einer Verwaltungsvorlage, die ab dieser Woche durch die politischen Gremien läuft, ist eine deutliche Anhebung der Parkgebühren in der Innenstadt geplant. Die CDU läuft dagegen Sturm und kritisiert „OB Geisel will eine tote Stadt“.
4 Euro pro Stunde an der Kö, mit Handy-Ticket 4,40 Euro
Im Dezember 2015 wurde zum letzten Mal an der Preisschraube fürs Parken in Düsseldorf gedreht. Nun plant die Verwaltung eine neue Gebührenerhöhung. Neben den Mehreinnahmen der Stadt wird damit klar das Ziel verfolgt, einen zusätzlichen Anreiz zu setzen, auf andere Verkehrsmittel umzusteigen. In der Vorlage wird damit argumentiert, das Preisniveau würde mit der Erhöhung auf andere Großstädte wie Köln und Stuttgart angepasst.
An den Parkscheinautomaten würde nach Inkrafttreten in der Zone 1 (Innenstadt) pro Stunde 4 Euro, statt bisher 2,90 Euro fällig. Der Preis soll von Montag bis Samstag von 9 bis 22 Uhr gelten. Von 22 bis 9 Uhr ist ein pauschaler Nachttarif von 5 Euro vorgesehen.
Der Nachttarif von 5 Euro soll auch in der Zone 2 gelten. Dort kostet das Parken zwischen 9 und 22 Uhr 3 Euro je Stunde.
In der Zone 3 werden 1 Euro je Stunde Montag bis Samstag von 9 bis 22 Uhr fällig, aber nachts parkt man kostenfrei.
Mit dem Auto in die Innenstadt zu fahren wird unattraktiver, weil teurer – damit soll der Anreiz zum Wechsel auf andere Verkehrsmittel gegeben werden
Inkrafttreten frühestens im Februar 2020
Als erste Bezirksvertretung wird am Freitag die BV 1 über die geplante Änderung der Parkgebührenordnung informiert. Bis Dezember geht die Verwaltungsvorlage dann noch in alle Bezirksvertretungen, in deren Gebiet Parkgebühren erhoben werden. Im Januar 2020 soll über die Vorlage im Ordnungs- und Verkehrsausschuss und im Haupt- und Finanzausschuss abgestimmt werden, bevor sie vom Rat in seiner Sitzung am 6. Februar in Kraft gesetzt werden könnte. Die verkehrlichen Auswirkungen der neuen Parkgebühren soll nach einem Jahr evaluiert werden.
CDU ist entsetzt
Nach der Einführung der Umweltspuren sieht die CDU-Fraktion in den Parkgebühren einen weiteren Anschlag auf das städtische Leben in Düsseldorf und ist gespannt, wann der OB eine City-Maut thematisiert. Sie verlangen die sofortige Abschaffung der Umweltspuren und kündigen schon jetzt an, gegen die Änderung der Parkgebühren zu stimmen.
Die Schaffung zusätzlichem Parkraums hat in Düsseldorf einen hohen Stellenwert – für Fahrräder
Kostenloses Parken für Fahrräder
Im Rahmen der Initiative "Fahrradparkplätze für Düsseldorf" wurden seit Sommer 2018 rund 900 neue Abstellmöglichkeiten für Fahrräder vom Amt für Verkehrsmanagement geschaffen. Es gibt zahlreiche Anfragen noch weitere Radparkplätze zu schaffen und wo dies möglich ist, werden die Bürgerwünsche berücksichtigt. Da die Standorte regelmäßig überprüft werden, ob sie auch genutzt werden, wurden neben fest installierten Abstellbügeln auch flexible Abstellanlagen aufgestellt, die bei Bedarf einfach um- beziehungsweise abgebaut werden können. Unter dem Link "www.duesseldorf.de/radschlag/infrastruktur-stand-aktuelles/initiative-fahrradabstellanlagen" hat die Stadt ein Formular zur Verfügung gestellt, mit dem weitere Standortvorschläge eingereicht werden können.
Parkzonen in Düsseldorf
Zone 1 umfasst den Bereich von der Fritz-Roeber-Straße, Hofgartenrampe, Maximilian-Weyhe-Allee, Jägerhofstraße, Jacobistraße von Jägerhofstraße bis Alt-Pempelfort, Alt-Pempelfort, Pempelforter Straße, Kölner Straße von Pempelforter Straße bis Ludwig-Erhard-Allee, Ludwig-Erhard-Allee, Bertha-von-Suttner-Platz, Willi-Becker-Allee, Ellerstraße von Willi-Becker-Allee bis Mintropplatz, Mintropstraße, Stresemannplatz, Graf-Adolf-Straße von Stresemannplatz bis Graf-Adolf-Platz, Haroldstraße von Graf-Adolf-Platz bis Apolloplatz, Rheinufer einschließlich der genannten Straßenzüge.
Zone 2 in den Bereichen von der südlichen Uerdinger Straße, Parkplatz Nordfriedhof, südlichen Johannstraße, südlichen HeinrichErhardt-Straße, südlichen Grashofstraße, südlichen Heinrichstraße zwischen Grashofstraße und Brehmstraße, westlichen Brehmstraße, westlichen Brehmplatz, westlichen Lindemannstraße, westlichen Dorotheenstraße, westlichen Kettwiger Straße, westlichen Werdener Straße, westlichen Kruppstraße von Werdener Straße bis Oberbilker Allee, nördliche Oberbilker Allee von Kruppstraße bis Färberstraße, Bahnlinie bis Rhein, Rhein bis Rheinkniebrücke, Rheinkniebrücke, Rheinalleetunnel, Brüsseler Straße und Theodor-Heuss-Brücke einschließlich der genannten Straßenzüge.
Eine Sonderregelung besteht für das Gebiet, das umschlossen wird von Stromstraße, von Ernst-Gnoß-Straße bis Hammer Straße, Hammer Straße, Gladbacher Straße von Hammer Straße bis Völklinger Straße, Völklinger Straße von Gladbacher Straße bis Ernst-Gnoß-Straße, Ernst-Gnoß-Straße von Völklinger Straße bis Stromstraße einschließlich der genannten Straßenzüge.
Zone 3 im übrigen Stadtgebiet, soweit dies im Einzelfall nach den jeweiligen örtlichen Verhältnissen erforderlich ist. Ansonsten ist das Parken mit Parkscheibenregelung frei.