Düsseldorfer Nordstraße: Einkaufsparadies für Fußgänger?
Die Nordstraße im Stadtteil Pempelfort ist eine florierende Einkaufsstraße, wie sie viele Stadtteile gerne hätten. Doch Besucher und Anwohner würden die Straße noch schöner finden, wenn die Autofahrer nicht mit 50 durchbrausen würden und die Fußgänger mehr Platz hätten. Dieses Problem möchte die Bezirksbürgermeisterin Marina Spillner angehen und hat in den Kollegen der Grünen und Linken Mitstreiter gefunden. SPD, Grüne und Linken baten am Samstag (23.4.) die Passanten zum Gespräch, um zu erfahren, was geändert werden sollte.
Ein kleines Stück Fußgängerzone gibt es auf der Nordstraße bereits. Im Bereich zwischen Dreieck und Mauerstraße/Goebenstraße dürfen eigentlich keine Autos fahren, nur dran halten tun sich nicht alle. Da die Straßenbahn dort fährt, nutzen viele die Abkürzung. Aber durch den Status Fußgängerzone gibt es dort keine Parkflächen und damit einen großzügig breiten Bürgersteig.
Die Straßenbahn wird weiter durch die Nordstraße fahren, aber soll die Straße auch für Autos weiter offen sein?
Antrag der BV 1 fand bei der Verwaltung keinen Anklang
So wünscht sich das Moira Obendorf, SPD, auch für den oberen Teil der Nordstraße zwischen Duisburger und Fischer Straße. Der dann zwischen den Zonen liegende restliche Abschnitt der Nordstraße sollte ein Tempolimit von 30 Stundenkilometern bekommen. So hatte sie es in der Bezirksvertretung 1 beantragt, doch die Verwaltung sieht aktuell keine Priorität für Maßnahmen.
Anwohner wünschen mehr Raum für Fußgänger
Die meisten Besucher des Stands am Samstag begrüßten die Vorschläge, die mehr Rücksicht auf die Fußgänger nehmen. Die Bürgersteige sind zum Teil schmal und werden durch Straßengastronomie oder Aufsteller zusätzlich verengt. Gerade ältere Menschen mit Rollator oder Behinderung leiden darunter. Würde der Parkstreifen entfernt und der Bürgersteig verbreitert, wäre ausreichend Platz auch mal für ein Gespräch stehenzubleiben, ohne den Fußgängerfluss zu stören.
Händler sind geteilter Meinung
Die Händler auf der Nordstraße stehen den Ideen nicht nur positiv gegenüber. Gerade für Geschäfte, deren Kundschaft mit dem Auto anreist, befürchten beim Wegfall der Parkplätze den Ruin für ihre Läden. Allerdings gibt es auch Geschäftsleute, die dem breiten Bürgersteig etwas Positives abgewinnen, da sie dadurch auch erweitere Möglichkeiten haben. Den Kunden eine Verweilmöglichkeit gleich vor dem Laden zu bieten oder eine Parkmöglichkeit für das Fahrrad geht heute nicht.
Ein runder Tisch mit den Mitgliedern der Werbegemeinschaft, den nicht organisierten Händlern, Anwohnern und Bezirksvertretern soll in Gesprächen ermitteln, was ein für alle verträglicher Weg wäre, die Attraktivität der Nordstraße zu erhalten.