ADFC Düsseldorf befürchtet: Wenn die Weihnachtsmärkte kommen, müssen Radler absteigen
Der Allgemeine Deutsche Fahrrad Club, ADFC, warnt davor, das Fahrradfahrer aus der Düsseldorfer Innenstadt ausgesperrt werden. Schon bisher hätten die diversen Weihnachtsmärkte in der Stadt Radwege blockiert. Nun solle 2024 noch das Rheinufer mit einem der am meisten frequentierten Radwege in Düsseldorf für den neuen Roncalli Weihnachtsmarkt im November und Dezember 2024 gesperrt werden. Matthias Arkenstette vom ADFC weist darauf hin, dass der neue Weihnachtsmarkt am Rheinufer offenbar von keinem politischen Gremium diskutiert und beschlossen wurde. Er sieht den Chef von D-Live, Michael Brill, und Oberbürgermeister Stephan Keller in einem mit niemanden abgestimmten Alleingang,
Radfahrer 60 Tage lang ausgesperrt
Der ADFC befürchtet eine 60-tägige Sperrung ab Mitte November auf einer der wichtigsten Radstrecken Düsseldorfs. Das Rheinufer ist die laut Zählstellen am meisten genutzte Radroute Düsseldorfs, mehrere tausend Radfahrende täglich. Hier wird die neue Radleitroute von Lohausen bis zum Südring entlang führen, wie jüngst vom Rat der Stadt beschlossen.
„Aus den Medien haben wir erfahren, dass der diesjährige Weihnachtsmarkt auch am Rheinufer aufgebaut werden soll, und zwar von Roncalli”, so Matthias Arkenstette, der den ADFC in der Kleinen Kommission Radverkehr und beratend im Ordnungs- und Verkehrsausschuss vertritt. „Wir schätzen den Roncalli-Zirkus sehr. Aber was heißt das für den Radverkehr?“
Schlechte Beispiele bereits Ende 2023
Schon beim bislang letzten Weihnachtsmarkt habe es erhebliche Blockaden für die Radfahrenden gegeben, weiß Arkenstette: „Zwar wurde die Umfahrung der Schadowstraße über die Jacobistraße vom Verkehrsamt halbwegs gut gelöst. Aber auf der Kö hieß es `Radfahrer absteigen`. Rund um den Corneliusplatz gab es überhaupt keine Lösung. Man kommt nicht mehr in die Kasernenstraße wegen der Investorenpleite beim Carsch-Haus. Und die Ausweichroute über die Kö funktioniert für den Radverkehr gar nicht.”
SPD Düsseldorf fordert Radkonzept rund um alle Weihnachtsmärkte
Unterstützt wird die Radlobby von der Ratsopposition. „Erst vor drei Wochen hatte der Ordnungs- und Verkehrsausschuss auf Antrag der SPD-Fraktion die Verwaltung einstimmig beauftragt, ein Gesamtkonzept für die Führung des Radverkehrs während des Weihnachtsmarktes zu entwickeln. Dieses Konzept soll insbesondere sichere Ersatzwege für Sperrungen im Bereich der Königsallee und des Corneliusplatzes enthalten. Das Konzept soll rechtzeitig vor Beginn des nächsten Weihnachtsmarktes in der Kleinen Kommission Radverkehr sowie im Ordnungs- und Verkehrsausschuss vorgestellt werden.“
Fragenkatalog des ADFC zum Roncalli-Weihnachtsmarkt
Noch bevor dieses Gesamtkonzept erarbeitet worden sei, ziehe sich die Stadt ein neues Problem an Land – offenbar vertraglich gebunden für gleich mehrere Jahre. Deshalb möchte der ADFC Düsseldorf umgehend wissen:
Von wem ist der neue Standort des Weihnachtsmarktes eigentlich beschlossen worden?
Warum soll der Weihnachtsmarkt ausgerechnet dorthin verlagert werden, wo die meisten Bürgerinnen und Bürger mit dem Rad entlang fahren?
Wo genau sollen die Wagen und Stände von Roncalli stehen?
Was war bei Vertragsunterschrift die Idee für die Führung des Radverkehrs?
Wie passt das zur Aufforderung der Politik Radverkehr während des Weihnachtsmarkts endlich gut zu führen?
War das Mobilitätsdezernat in die Entscheidung überhaupt einbezogen worden?