Düsseldorf Bilk: Protest gegen die AfD

Der Bachsaal im Bürgerhaus Bilk war am Dienstagabend (15.4.) Veranstaltungsort für die Düsseldorfer AfD, die dort ihren Kandidaten für das Amt des Oberbürgermeisters und ihr Wahlprogramm vorstellte. Die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort, denn wie immer bei Aktionen der AfD hatte sich Gegenprotest formiert. Der Zugang zum Bachsaal war nur nach vorheriger Anmeldung möglich, damit wollte die Partei ungebetene Gäste fernhalten.

Die Polizei hatte Sperrgitter aufgebaut, damit die Demonstrierenden nicht zu nah an den Eingang kamen
Über 200 Menschen hatten sich neben dem Eingang versammelt und machten lautstark deutlich, was sie von der AfD halten. „Ganz Düsseldorf hasst die AfD“ wurde ebenso skandiert wie „Nazis raus“. Um 19 Uhr sollte die Veranstaltung beginnen, doch auch die Delegation der Bruderschaft Deutschland, die mit etwas Verspätung eintraf, durfte noch hinein.

Claus Henning Gahr tankte Energie vor der Veranstaltung
Zuvor hatte OB-Kandidat Claus Henning Gahr die Lage draußen erkundet, als er sich in einem Geschäft in der Nachbarschaft einen Energy-Drink holte. Ob ihm dies die in der Werbung versprochenen Flügel vermittelte ist nicht bekannt.
Betti Tielker von Düsseldorf stellt sich quer (DSSQ) kritisierte die AfD für ihre Pläne, in der Bergischen Kaserne eine Unterkunft für Obdachlose, Drogenabhängige und Geflüchtete einzurichten. Sie zitierte: „Nach einer Phase der Entgiftung und körperlichen Genesung sei ein kompaktes Ausbildungsprogramm zwecks gesellschaftlicher Reintegration für die wohnungslosen Menschen vorgesehen“. Offenbar ist das der Lösungsansatz der AfD „der grassierenden Obdachlosigkeit im Bereich der Innenstadt zu begegnen“, wie der Kreisvorsitzende der AfD Düsseldorf, Elmar Salinger, den Medien bestätigte.

Die Omas gegen Rechts waren ebenso unter den Protestierenden wie Vertreter*innen der SPD, der LInken, von DSSQ und viele weitere Menschen
Rechtsextremismusforscherin Sabine Reimann von der Hochschule Düsseldorf verurteilt die Aussagen als typischen billigen Populismus. Damit werde versucht sich mit vermeintlich einfachen Lösungen gegen die zu wenden, die sich kaum wehren können. Michael Harbaum, Geschäftsführer des Düsseldorf Drogenhilfezentrums erinnert die Aussagen an die Arbeitslager der Nazi-Zeit. Die Sozialarbeiter*innen von fiftyfifty warnen vor dem steigenden Sozialrassismus. Was die AfD als Lösung für soziale Probleme propagiere, orientiere sich an nationalsozialistischen Gedankengut. Es sei Aufgabe der ganzen Gesellschaft die Schwachen zu schützen und klare Stellung gegen die AfD zu beziehen.
Während unten auf der Straße laut demonstriert wurde, stellte die AfD oben im Saal ihren OB Kandidaten Claus Henning Gahr und ihr Wahlprogramm vor. Als Gäste wurden Sven Tritschler, stellvertretender Landessprecher und kommunalpolitischen Sprecher der AfD Fraktion NRW sowie der Duisburger AfD OB Kandidat, Carsten Groß, erwartet. Veröffentlicht werden sollte auch das AfD-Kommunalwahlprogramm.