Düsseldorf: „Housing First trifft Gastro” geht den nächsten Schritt

Der Verein fiftyfifty, der Obdachlose auf der Straße unterstützt und betreut, setzt auf das Projekt „Housing First“, um Betroffene langfristig von der Straße zu holen. Das Prinzip ist eigentlich einfach: Zuerst ein Zuhause für die Menschen finden, danach die individuellen Probleme angehen und so den ehemals Obdachlosen die Chance auf ein selbstbestimmtes Leben geben. Durch großzügige Spenden aus der Kunstszene konnte fiftyfifty mittlerweile 80 Wohnungen finanzieren und sie an Betroffene vermitteln. Doch nach der eigenen Wohnung muss der nächste Schritt getan werden, die Integration der Menschen in das Arbeitsleben, um den Lebensunterhalt selbst verdienen zu können. Dies stellt eine große Herausforderung dar. Bei einem Pilotprojekt der METRO, dem Verein Housing First Düsseldorf und fiftyfifty erhielten acht ehemalige Obdachlose die Chance auf Arbeit im Gastronomiebereich.
Aufbauend auf den positiven Erfahrungen und Erfolgen des Projekts bei der Metro, entstand die Idee, das Künstler-Catering im zakk durch Housing First-Teilnehmende zu gestalten. Dabei können die Beteiligten ihre erworbenen Fähigkeiten weiter ausbauen und gleichzeitig einen wertvollen Beitrag zur Kulturszene Düsseldorfs zu leisten.

Die Musiker*innen, das zakk-Team und die Köchinnen mit ihren Betreuern von fiftyfifty beim ersten Catering, Foto: Natascha Wiese
Die Wiener Band „Leftovers“ hatte am Donnerstagabend (10.4.) ihren Auftritt im zakk und kamen als erste in den Genuss des neuen Catering-Partners. Vanessa und ihre Kollegin haben unter Anleitung von Profiköchen den Umgang mit Lebensmitteln, Hygienevorschriften und die Zubereitung von Speisen gelernt. Im zakk konnten sie nun das Erlernte umsetzen und die Leftovers waren sichtlich begeistert von den vegetarischen Speisen, die sie erwarteten.
Was für die Band ein leckeres Essen war, bedeutet für die Köchinnen einen weiteren Schritt in Richtung sozialer Integration. Denn nach der eigenen Wohnung ist das nächste Ziel auch auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Das Projekt zielt darauf ab, die Teilnehmer*innen auf eine dauerhafte Anstellung im Gastgewerbe vorzubereiten.