Düsseldorf: Talente für elf Sportarten gesucht

Das Votum war eindeutig. Aus mehr als 300 Kinderkehlen schallte am Sonntag (6.4.) ein ohrenbetäubendes „Jaaaaa!!!“ auf die Frage „Hat Euch dieser Tag Spaß gemacht?“. Was den Zweitklässlern so viel Vergnügen bereitete, war die Talentiade der Stadt Düsseldorf. Dabei wurden den als „bewegungsbegabten“ eingestuften Zweitklässler*innen elf olympische Sportarten vorgestellt. Ausgewählt wurden die Sportarten danach, dass sie in Düsseldorf über ein besonders hohes Leistungspotential und Förderstrukturen verfügen.
Im Sportpark Niederheid beobachteten Jugendtrainer von Taekwondo, Hockey, Handball, Fußball, Tennis, Basketball, Leichtathletik, Tischtennis, Judo, Schwimmen und Wasserball in 30-minütigen Übungseinheiten die Leistungen der Kinder. Erkannten sie ein Talent, wurde eine entsprechende Empfehlungen vermerkt.

Natürlich stand in Düsseldorf auch Tischtennis auf dem Programm
Welches Kind zur Talentiade eingeladen wurde, hatte zuvor der sportmotorische Test in den Schulen ermittelt. „Wir haben in diesem Schuljahr mehr als 5000 Kinder getestet von denen 457 die Kriterien für die Talentiade erfüllt haben“, erläuterte Sportamts-Mitarbeiter Tobias Scherbarth. „Diese 457 haben wir zur Talentiade eingeladen, mehr als 300 Kinder sind schließlich gekommen.“
Und die bewiesen, dass sie in Sachen Sport und Bewegung wirklich gut drauf sind. „Wir haben schon viele Talente gesehen“, lautete deshalb auch die einhellige Aussage der Trainer. Jedes Kind bekam mehr als eine Sportartempfehlung.

Verschiedenen Leichtathletik-Übungen probierten die Kinder aus
Die Talentiade ist ein Teil von CHECK’D – dem Düsseldorfer Modell der Bewegungs, Sport- und Talentförderung. CHECK’D wurde 2002 für Kinder- und Jugendliche vom Düsseldorfer Sportamt konzipiert. Anhand der Ergebnisse des sportmotorischen Tests in der zweiten Klasse erhalten die Eltern aller am Test teilnehmenden Kinder Hinweise, wie es mit der sportlichen Betätigung des Nachwuchs weitergehen kann. Wer den Test mit einer schlechten Note beendet, erhält Ratschläge zu sportmotorischen Fördermöglichkeiten. Eine Einladung zur Talentiade gibt es für die mit sehr gut getesteten Kinder.

Der geschickte Umgang mit dem Ball ist beim Handball wichtig
Alle werden zur Sportmesse „Kids in Action“ eingeladen, bei der sich die Düsseldorfer Sportvereine präsentieren und um neue Mitglieder werben. „Grundsätzlich möchten wir alle Kinder und Jugendlichen für Sport und Bewegung begeistern“, erläuterte Düsseldorfs Oberbürgermeister Stephan Keller. Der OB besuchte die Talentiade am Sonntag und freute sich über die Begeisterung der Kinder. „Wir haben in den mehr als zwei Jahrzehnten, in denen wir Check D durchführen eine sehr große Datenbasis geschaffen“, so Keller. „Bei der Analyse haben wir festgestellt, dass die Kinder in Düsseldorf fitter sind als es allgemein in der Presse dargestellt wird. So ist beispielsweise Übergewicht oder gar Adipositas bei den Düsseldorfer Kinder rückläufig.“

Für Taekwondo ist Beweglichkeit und Kraft erforderlich
Übergewicht war bei den Talentiade-Kindern des Jahres 2025 kein Thema, dafür haben sie viel zu viel Bewegungsdrang und Energie, die raus muss. Da waren die beiden bewegungsintensiven Talentiade-Tage genau das Richtige für die Sporttalente. Der laute Jubel zum Ende bewies es. Vielleicht werden einige der Talente in ein paar Jahren die Landeshauptstadt bei großen internationalen Meisterschaften vertreten. So wie heute schon Stabhochspringer Bo Kanda Lita Baere (EM-Zweiter), Dreispringerin Jesse Maduka (zweifache deutsche Meisterin) oder Tennisspieler Henri Squire (French Open-Hauptfeld, Davis Cup-Nominierung). Sie alle waren als Kinder bei der Talentiade dabei.