Düsseldorf: Optimierungen an der Schadowstraße?

Noch bevor die Wehrhahnlinie Anfang 2026 in Betrieb ging, hatte die Stadt im Jahr 2012 einen Planungswettbewerb initiiert, wie die Schadowstraße künftig gestaltet werden sollte. Denn durch die Verlegung der Bahnen unter die Erde war Raum für eine neue Flaniermeile in der Stadt.

So sah die Schadowstraße noch im Oktober 2015 aus
2014 gab es ein Gutachterverfahren, in 2015 dann ein Werkstadtverfahren mit Bürgerbeteiligung. Doch das alles führte zu keinem mehrheitsfähigen Vorschlag. Eine Festlegung traf der Rat, als er 2013 über das Verkehrskonzept abstimmte und bestimmte, ein Fahrradschnellweg solle vom Wehrhahn durch die Schadowstraße Richtung Altstadt führen.
Bei den Veranstaltungen mit Bürger*innen und Geschäftsleuten gab es damals schon große Bedenken über Konflikte zwischen Radfahrer*innen und Fußgänger*innen, den der Fahrradstreifen im Mittelbereich der Straße zwangsläufig bringen würde. Zur Mobilitätskultur in anderen Großstädten befragt, berichteten damals die Planer von einem guten Miteinander von Radlern und Passanten in Hamburg, Berlin und Wien, auch wenn ein Weg geteilt werde müsse. Die Gewinner des Wettbewerbs Bruun & Möllers Landschaftsarchitekten, Hamburg, sahen damals die farbliche Abgrenzung des Fahrradwegs vor. Den Lieferverkehr würden die Architekten ebenso wie den Fahrradverkehr auf einen Zeitraum am Morgen und Abend gestatten, damit die Menschen ungestört die Fußgängerzone genießen können, hieß es.
Ende 2020 war die Schadowstraße dann fertig und seitdem gibt es die befürchteten Konflikte zwischen Radfahrer*innen und Fußgänger*innen. Lange wurde über Verbesserungen diskutiert aber umgesetzt wurde nichts konkretes.
Optimierung
Am Dienstag (1.4.) hat die Stadt nun mit der Weißeinfärbung der taktilen Leitstreifen entlang der Schadowstraße und der Erneuerung der Rad-Piktogramme begonnen. Diese Maßnahmen sind Teil des Beschlusses des Ordnungs- und Verkehrsausschusses (OVA/018/2025) zur Verbesserung der Radverkehrsführung auf der Schadowstraße. Durch den weißen Randstreifen soll eine deutlichere optische Trennung der Fahrbahn von den Gehwegen erreicht werden.

Es machte am Dienstag nicht den Eindruck, als würden die weißen Streifen etwas ändern
Verkehrsdezernent Jochen Kral betonte am Dienstag erneut, dass eine bauliche Trennung der Fahrbahn durch Blumenkübel nicht möglich sei, da diese die Feuerwehrbewegungszonen beeinträchtigen würden. Details sollen noch in Abstimmung zwischen der Fachverwaltung und der Feuerwehr erörtert werden. Schriftlich teilte die Stadt mit, dass außerdem eine mögliche farbige Markierung des Radweges derzeit in Abstimmung mit dem ursprünglichen Architektenteam geprüft werde, um das bestehende Gestaltungskonzept zu wahren und urheberrechtliche Aspekte zu berücksichtigen.
Kommentar: Gestaltungskonzepte und Urheberrecht kontra Verkehrswende?
Weder für Radfahrer*innen noch für Fußgänger*innen ist mit den aktuellen Optimierungen mit Verbesserungen zu rechnen. Schon auf den ersten Blick ist erkennbar, dass die Passanten kaum wahrnehmen, dass sie sich nicht in einer reinen Fußgängerzone befinden. Die angestrebte Lösung der Stadt, den Radverkehr aus der Schadowstraße zu entfernen, ist angesichts der prächtigen Fahrradstraße, die an der Tonhallenstraße endet, kaum zu verstehen. Auch wenn Kral argumentiert, die Ost-West Route solle zur Oberkasseler Brücke führen und daher sei die Wegführung Richtung Hofgarten sinnvoll, wird die Radler*innen, die ins Zentrum wollen nicht überzeugen. Eine Rot-Markierung lehnt er vehement ab – dabei würde diese allen deutlich machen, dass mit Radverkehr zu rechnen ist.