Düsseldorf: Vom Baas zum Antisemitismusbeauftragten – neue Aufgabe für Rolshoven

Wer gedacht hat, Wolfgang Rolshoven wurde nach dem Ende seiner Amtszeit als Baas der Düsseldorfer Jonges in den „Ruhestand“ gehen, der wurde spätestens am Montag (31.3.) eines besseren belehrt. Denn Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller teilte mit, dass Rolshoven Mitte des Jahres die ehrenamtliche Aufgabe des Antisemitismusbeauftragten der Stadt Düsseldorf übernehmen wird.
Diese Aufgabe gab es auch bisher schon im Düsseldorfer Rathaus, allerdings wurde sie am Rande von einem Mitarbeiter des OB-Büros mitbetreut. Der Stadtrat hatte in seiner Sitzung vom 12. Dezember 2024 die Einrichtung einer eigenständigen Position zur Bekämpfung von Antisemitismus und zur Förderung jüdischen Lebens in Düsseldorf beschlossen. Im Kreise des Ältestenrats kündigte OB Keller am Montag die Ernennung von Wolfgang Rolshoven an. Die Benennung ist zunächst auf zwei Jahre befristet.
“Mit Wolfgang Rolshoven konnten wir eine Persönlichkeit gewinnen, die überparteilich geschätzt wird und seit vielen Jahren für ein aktives, verantwortungsvolles Stadtleben steht”, erklärte der Oberbürgermeister. “Er ist engagiert, gut vernetzt und bringt genau die Erfahrung mit, die für diesen sensiblen Bereich notwendig ist. Wolfgang Rolshoven hat sich immer wieder für die Belange der Jüdischen Gemeinde in Düsseldorf stark gemacht und sie mit den ‘Jonges’ tatkräftig unterstützt. Unsere städtische Mahn- und Gedenkstätte wird seine Arbeit intensiv begleiten.”
Ziel ist es mit der neuen Position ein deutliches Zeichen gegen Judenhass und für ein respektvolles Miteinander in der Stadtgesellschaft zu setzen. Rolshoven ist im Büro des Oberbürgermeisters angesiedelt und wird dort durch eine eigene Stabsstelle unterstützt. Zu den Aufgaben wird die Koordinierung von Maßnahmen zur Antisemitismusprävention, das Initiieren von Projekten und der Aufbau eines Netzwerk mit gesellschaftlichen Akteur*innen gehören. Dazu gehört auch durch gemeinsame Aktionen sowie der Aquise von Spenden und Sponsoren langfristig wirksame Strukturen gegen Antisemitismus zu schaffen und jüdisches Leben in Düsseldorf sichtbar zu stärken.
Bis zum 29. April ist Rolshoven noch Baas der Düsseldorfer Jonges, dann steht die Wahl seines Nachfolgers an. Das Amt hatte er seit 2012 inne und initiierte zahlreiche gesellschaftlich relevante Projekte.
“Ich freue mich sehr über das Vertrauen und sehe es als meine Aufgabe, die Stadtgesellschaft weiter zu sensibilisieren und zu vernetzen – damit Antisemitismus in Düsseldorf keinen Platz hat”, betont Rolshoven.