Gemeinschaftsgärtnern in Düsseldorf: Saisonstart bei Düsselgrün

„Jetzt geht es los“ – skandieren Sportfans gerne, wenn ihre Lieblingsmannschaft einen Rückstand verkürzt. Dieses Motto gilt aber auch für düsselgrün, einem Verein, der in Oberbilk einen Gemeinschaftsgarten betreibt. Pünktlich, am ersten Sonntag (23.3.) nach dem kalendarischen Frühlingsbeginn begannen die Düsselgrünen mit den ersten Saisonarbeiten. „Nach dem Winter räumen wir auf, bauen drei neue Hochbeete, arbeiten Kompost in die Erde ein, machen einfach alles was nötig ist“, erläuterte Düsselgrün-Vorstandsmitglied Daria Blüm. „Wer mitmachen will, kann einfach vorbei kommen. Mitglied muss man nicht sein. Und Vorkenntnisse brauch auch niemand.“ Gebeten wird um 24 Euro Jahresbeitrag, von dem bspw. neues Saatgut, Werkzeug oder Getränke fürs Sommerfest besorgt werden. Die Hobby-Gärtner erhalten dafür neben der Gemeinschaft mit Gleichgesinnten, zur Erntezeit selbst gezogenes Gemüse, Salate, Kartoffeln und Obst. „Es ist ein echter Gemeinschaftsgarten. Alles gehört allen“, erläutert Blüm. „Wir arbeiten und ernten immer sonntags so ab 15 Uhr zusammen.“

Daria Blüm gehört zum Vorstand bei Düsselgrün
Die Stadt Düsseldorf stellt Düsselgrün den 600 Quadratmeter großen Bereich in einem Park an der Velberter Straße zur Verfügung. Seit 2015 ackert der Verein an diesem Ort, zuvor war Düsselgrün an der Haifa-Straße angesiedelt. Seit jeher arbeiten die Düsselgrünen ausschließlich biologisch. „Wir nutzen nur natürliche Dünger und säen auch nur Pflanzen aus, die wir nicht im Bau- oder Supermarkt gekauft haben“, so die Düsselgrün Vorständin. „Für den Pflanzenschutz setzen wir beispielsweise selber Jauchen aus Brennnesseln an. Bei uns ist alles rein biologisch.“

Welche Arbeiten wann Sinn machen zeigt der Phänologische Kalender
Die Pflanzplanung steht seit Anfang des Jahres. Dabei wurden auch die Folgen des Klimawandels berücksichtigt, so dass die vorbereitenden Arbeiten für die Sommersaison einen leicht anderen Charakter als die Frühlingsphasen der vergangenen Jahre haben. So wurde unter anderem die Tröpchenbewässerung für die Pflanzen in der Düsselgrün-Parzelle erweitert, die in diesem Jahr von vigo, der Krankenkasse AOK Rheinland/Hamburg gesponsert wird.

Umgraben und Kompost einbringen gehört zu den ersten Arbeiten im Frühjahr
Am Späten Sonntagnachmittag blickten alle zufrieden auf ihr Werk: Die Bauprojekte wie die Instandhaltung der Hochbeete hat Fahrt aufgenommen. Die ersten neuen Samen sind eingebracht, die mehrjährigen Stauden wurden geschnitten und gepflegt. Die Düsselgrünen schauen dem Sommer und der Erntezeit freudig entgegen.

Es gibt viele Hochbeete bei Düsseldorgrün, das ist nicht nur schonender für den Rücken, sondern hält auch die Kaninchen von der Ernte ab, die zahlreich im Park leben
Mit Sorge blicken die Bio-Gärtner allerdings auf ihre Nachbarschaft. Der Düsselgrün-Garten liegt unweit des Hauptbahnhofs und ist lediglich durch einen niedrigen Jägerzaun vom Rest der öffentlich zugänglichen Parkanlage abgetrennt. „Der Park ist jetzt schon ein beliebter Treffpunkt für besondere Bevölkerungsgruppen. Wir machen uns ein paar Sorgen, wenn der Worringer Platz neu gestaltet wird und der Park mehr unerwünschte Besucher bekommt“, gesteht Blüm. „Bisher hatten wir keine größeren Schäden zu beklagen. Dafür arbeiten wir im Runden Tisch Oberbilk mit der Polizei und dem Ordnungsamt zusammen.“ Der Verein hofft ohne Beeinträchtigungen weiter dem gemeinsamen Hobby nachgehen zu können und sich dafür mit schmackhaften, süßem Obst und knackigem Salat belohnen zu können.
Weitere Informationen gibt es hier: www.duesselgruen.de