Düsseldorf Mörsenbroich ist auf dem Weg zum Weltraumbahnhof – Veedelszoch

Houston, Sie haben ein Problem: Der neue Weltraumbahnhof liegt in Düsseldorf Mörsenbroich. Noch ist er nach außen hin als St. Franziskus-Schule getarnt. Aber am Sonntagvormittag (2.3.) machten sich mehr als 140 angehende Astronautinnen und Astronauten als Stimmungsraketen auf den Weg. Den Veedelszoch durch Mörsenbroich und Rath absolvierten die angehenden Weltraumeroberer fertig gekleidet – so als könnten sie jeden Moment in eine Rakete springen und die Mars-Mission starten.
Was sich aus Rettungsdecken basteln lässt
Gut, die aus Rettungsdecken gebastelten Kostüme knisterten auf Schritt und Tritt. Aber immerhin funkelte es bei strahlendem Sonnenschein und Frühlingstemperaturen ziemlich spacig. Der Bürgerverein Mörsenbroich als Organisator hatte eine Extraportion Sonne für den Sonntag bestellt. Und diese rechtzeitig durch den Zoll am Düsseldorfer Flughafen gebracht. Die Bürgervereinsvorsitzende Ulrike Hora strahlte mit dem Wetter um die Wette: „So hatte ich es uns allen gewünscht.“

Der Japanische Kindergarten hatte sich komplett in eine Gruppe Außerirdischer verwandelt.
Ganz vorn verwandelte sich der Japanische Kindergarten in Aliens
Um Punkt 11 Uhr setzte sich der jecke Lindwurm am Jungen Schauspielhaus, Münster Straße 446 in Bewegung. Während von hinten die besagte Weltraumcrew an schon, wuselten gleich vorn im Zug giftgrüne Aliens mit großen mandelförmigen Augen durch die Straßen. Viele hunderte Schaulustige probierten vorsichtig, was die Fremden von einem anderen mitgebracht hatten. Es entpuppte sich als Süßes und eroberte die Herzen und Gaumen aller beim Mörsenbroicher Veedelszoch. Der Japanische Kindergarten – klein wie groß – hatte sich als Außerirdische verkleidet und geschminkt – und machte den Karnevalszug, der aus der Zukunft kam, perfekt.

Die Gartenzwerge aus dem Faselbusch gehören zu den festen Teilnehmern beim Veedelszoch von Mörsenbroich.
Nord-Stadtteile halten zusammen
Vier Gruppen aus Rath, fünf Gruppen aus Mörsenbroich hatten sich eingefunden, um mit Helau und Kamelle die feiernden Menschen am Straßenrand zu unterhalten. Mit dabei waren wieder die Gartenzwerge aus dem Faselbusch, die alljährlich und bei jedem Wetter das Beet der Mörsenbroicher Karnevalsbegeisterung bestellen. Musikgruppen aus Essen Schonnebeck und die Landknechte aus Bochum sorgten für den Marschrhythmus im Zug.
Die Geschichte hinter dem närrischen Schutzmann
Ganz vor ging der Närrische Schutzmann, der den Zug mit seiner Glocke und Helau-Rufen ankündigt. Ulrike Hora erzählt die Geschichte hinter der Führungsfigur: Es handelte sich um den Sohn des langjährigen Organisators des Zuges, Siggi Meuter. Er war nach kurzer, schwerer Krankheit vom Montag zuvor verstorben. Nun gingen sein Sohn und die Enkeltochter vorweg, während Siggi von einer Wolke aus Konfetti aus zusah.

Närrischer Schutzmann – mit einer besonderen Geschichte.
Neue Ehrenbürger
Außerdem wird der Bürgerverein Mörsenbroich Gertrud Py zum Ehrenmitglied und Ehren-Mörsenbroicherin ernenn, wie Ulrike Hora ankündigt. Gertrud Py hat gemeinsam mit ihrem Ehemann Wolfgang Py und engagierten Mitgliedern des Bürgervereins vor Jahren diesen Veedelszoch mit ins Leben gerufen. Im Frühjahr werden die Beiden nach Bayern ziehen – und als Ehren-Mörsenbroicher hoffentlich das eine oder andere Mal an ihre alte Wirkungsstätte zurückkehren.

Viele hundert Schaulustige säumten die Straßenränder zwischen Mörsenbroich und Rath.
Nach einer ordentlichen Wegstrecke – geschützt durch querstehende Lastzüge und Container-LKWs und einem aufmerksamen Polizeiaufgebot – kehrten die rund 600 Zugteilnehmenden zurück zum jungen Schauspiel, ihrem Ausgangspunkt. Wer wollte, konnte dort bis in den späten Nachmittag hinein weiter Karneval in Mörsenbroich feiern.
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