Düsseldorf: Nach ÖPNV-Streik trifft es am Montag den Flughafen
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Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di NRW) setzt immer mehr Nadelstiche, um die Arbeitgeber des öffentlichen Dienst unter Druck zu setzen. Nach dem Streik des ÖPNV am Freitag (21.2.) sind am Montag (24.2.) die Beschäftigten an den Flughäfen Düsseldorf und Köln/Bonn zu ganztägigen Warnstreiks auf. Die Arbeitsniederlegungen beginnen am Düsseldorfer Airport am frühen Montagmorgen. ver.di rechnet mit umfangreichen Auswirkungen auf die Passagierflüge.
Da zur Arbeitsniederlegung unter anderem Beschäftigten der Verwaltung, beim Check-in, bei der Abfertigung von Flugzeugen, bei der Passagier- und Crewbeförderung und beim Gepäckhandling aufgerufen sind, wird es nach Information des Flughafens zu starken Beeinträchtigungen des Flugbetriebs kommen. Ein Notbetrieb ist sichergestellt. Passagiere müssen mit Verzögerungen, Verlegungen und Annulierungen von Flügen rechnen. Stand Montagmorgen werden von 334 ursprünglich am Flughafen Düsseldorf geplanten Starts und Landungen rund die Hälfte gestrichen. Der Flughafen geht von weiteren Annulierungen am heutigen und morgigen Tag aus. Alle Fluggästesollten sich vor der Anreise zum Flughafen bei ihrer Airline oder dem Reiseveranstalter nach dem Status ihres Fluges zu erkundigen. Der Late Night Check-in am Vorabend entfällt.
Am Flughafen Düsseldorf werden die Flughafen Düsseldorf GmbH, die Flughafen Düsseldorf Ground-Handling GmbH, die Flughafen Security GmbH, die Aviapartner Düsseldorf GmbH, die AAS Düsseldorf GmbH, die AHS Düsseldorf Aviation Handling Services GmbH, die WISAG Passage Service Düsseldorf GmbH sowie die WISAG Airport Service Düsseldorf GmbH für 24 Stunden bis in den frühen Dienstagmorgen hinein bestreikt. Damit ist die Abwicklung der Passagiere am Boden in vielen Bereichen gestört.
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Gabriele Schmidt, ver.di-Landesbezirksleiterin NRW
„Die bisherige Verweigerungshaltung der Arbeitgeber trifft auch die Beschäftigten an den NRW-Flughäfen hart“, erklärt Gabriele Schmidt, ver.di-Landesbezirksleiterin NRW. „Viele von ihnen sind durch das zunehmend hohe Arbeitsaufkommen, bedingt durch fehlendes Personal, stark belastet. Die oft körperlich anstrengende Arbeit bei Wind und Wetter ist mit hohem Zeitdruck und der Verantwortung für Mensch und Technik verbunden. Die hohen Lebensmittel-, Miet- und Nebenkosten lassen sich auch durch eine abschwächende Konjunktur nicht wegdiskutieren. Beides zusammen zeichnet ein Gesamtbild, das auch an den Verkehrsflughäfen keine zukunftsfähigen und attraktiven Arbeitsbedingungen erkennen lässt. Es braucht dringend ein verhandlungsfähiges Angebot, damit unsere Infrastruktur nicht zusammenbricht.“
ver.di fordert eine Lohnerhöhung von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro mehr monatlich und höhere Zuschläge für besonders belastende Tätigkeiten. Die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen um 200 Euro monatlich angehoben werden. Außerdem fordert ver.di drei zusätzliche freie Tage, um der hohen Verdichtung der Arbeit etwas entgegenzusetzen. Für mehr Zeitsouveränität und Flexibilität soll zudem ein „Meine-Zeit-Konto“ sorgen, über das Beschäftigte selbst verfügen können.
Die dritte Runde der Tarifverhandlungen ist vom 14. – 16. März 2025 in Potsdam angesetzt.