Düsseldorf: Sportring Garath feiert 55 Jahre Boxen
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21 Kämpfe Boxkämpfe organisierte der Sportring Garath am Samstag (22.2.) im Kulturhaus Süd und sendete damit eine starkes Lebenszeichen in die Düsseldorfer Sportwelt und die Boxszene. „Wir haben 24 aktive Kämpfer im Verein und werden demnächst noch fünf,sechs weitere dazu bekommen“, betonte Sportring-Coach Gino Beganaj. „Bei unserem Kampftag haben wir sieben unserer Kämpfer in den Boxring geschickt.“
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(v.l.) Önder Yilmaz, Ex-Vorfsiteznder Hans-Jochem Witzke, Gino Beganaj, Claudia Stolle (Tochter vom Gründungsvorsitzenden Hermann Eßer) und Volker Götz
Damit wurde nicht nur der ganz neue Boxring eingeweiht, der mit finanzieller Unterstützung des Verfügungsfonds Garath 2.0 und der Bezirksvertretung 10 (Garath, Hellerhof) angeschafft wurde, sondern auch der 55. Geburtstag des Sportrings begangen.
„Der Sportring war immer der Sportverein für Garath Ost. Garath West hat den Garather SV“, berichtete Volker Götz. „1969 ist der Sportring gegründet worden, seit 1970 wird geboxt.“ Götz, heute 80 Jahre alt, war von 1980 bis 2005 Vereinsvorsitzender, ist inzwischen die Nummer zwei des Clubs und steht noch immer jeden Montag als Übungsleiter in der Sporthalle an der Emil-Barth-Straße.
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Der Ring ist neu, aber die Glocke zeigt die Tradition des Vereins
Seit gut einem Jahr ist Önder Yildiz Sportring-Vorsitzender. „Ich bin im Sportring groß geworden. Gründungsvorsitzender Hermann Eßer hat mich sozusagen von der Straße geholt“, erinnerte sich der Sportring-Chef. „Boxen ist auch Erziehung, Disziplin, Respekt, Anstand, Fairness. Das will ich den Jugendlichen heute auch vermitteln.“ Das bedeut viel Arbeit, wie Yildiz einräumte. „Dafür brauchen wir Manpower und Geld“, so Yildiz.
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Auch die Kinder und Jugendlichen durften sich bei ersten Kämpfen beweisen
Und viel Manpower ist nötig, laufen dem Sportring doch derzeit Jugendliche die Bude ein. „Ich stehe oft an den Trainingsabenden mit 45, 50 Jugendlichen in der Halle. Und das muss ich dann mit zwei Trainern alles organisieren“, so der Vereinsvorsitzende, der auch Box-Trainer ist. Eine Beschwerde ist das aber nicht, sondern eher Motivation, dem Verein die nötigen Strukturen zu verpassen. Er hat sich selbst die positive Entwicklung ins Stammbuch geschrieben. „Ich möchte den Jugendlichen mehr bieten, als Boxen. Wir hatten ja auch mal andere Sportarten im Angebot“, erklärte Yildiz. Es gab mal Gewichtheben, Judo, Volleyball und Tischtennis. Damals brachte es beispielsweise der stellvertretende Bezirksbürgermeister Jürgen Bohrmann zum Westdeutschen Meister im Gewichtheben.
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Vorbereitung auf den Kamph, Sicherheit geht vor
Boxen ist und bleibt aber die Keimzelle des Sportrings. Das war im Kulturhaus deutlich zu spüren. Viele der jugendlichen Boxer machten ihren ersten Kampf. Die Qualität war daher nicht ganz oben anzusiedeln und die Punktrichter hatten die weitere Entwicklung im Blick. Viele Kämpfe wurden unentschieden gewertet.
Götz’ Herz hängt jedenfalls am Sportring, und das hat nicht nur sportliche Gründe. „Seit kurzem ist ein vielleicht zwölfjähriger Junge aus Osteuropa bei mir im Training. Er bedankt sich jedesmal im schlechten Deutsch und mit Handschlag dafür“, erzählt Götz. „Da geht mir das Herz auf.“
Weitere Informationen über den Sportring Garath gibt es hier.