Düsseldorf: 30.000 protestieren gegen die AfD, Rassismus und Ausgrenzung
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Ein deutliches Zeichen setzten die Bürger*innen am Samstag (15.2.) in Düsseldorf auf gleich zwei Veranstaltungen gegen die AfD. Mehrere Hundert versammelten sich am Vormittag am Oberbilker Markt, wo die AfD mit dem Wahlstand „Remigration schafft Wohnraum“ provozierte. Die anschließende Versammlung von einigen Dutzend AfD’lern auf dem Schadowplatz wurde von rund 30.000 Menschen ausgepfiffen.
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Die Redebeiträge der AfD gingen im Lärm des Gegenprotests unter
„Zeit für Alice Weidel“ prangte auf den Wahlplakaten der AfD, die ihren Stand an der Kölner Straße Ecke Werdener Straße aufgebaut hatten. Damit war genügend Abstand zu den Infoständen der SPD und den Grünen, die auf dem Oberbilker Markt positioniert waren. Die Einsatzkräfte der Polizei zeigten sich machtlos, als einige hundert Demonstrierende kurz nach 11 Uhr beschlossen, räumlich deutlich näher an die Rechtspopulisten zu rücken. Sie blockierten die Kölner Straße, die daraufhin von der Polizei gesperrt wurde.
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Die Polizei schirmte den AfD-Wahlkampfstand vor den Gegendemonstranten ab
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Die Kölner Straße wurde durch die Demonstrierenden blockiert
Mit Einsatzwagen und Beamten wurde die Versammlung der AfD geschützt. Was nicht verhinderte, dass der lautstarke Protest der vielen Gegendemonstranten dazu führte, dass kaum etwas von dem zu verstehen war, was ins AfD-Mikrofon gesagt wurde. Die Provokation seitens der AfD war bereits mit dem Motto „Remigration schafft Wohnraum“ deutlich. Getoppt wurde das noch durch das Abspielen des Tote Hosen Songs „An Tagen wie diesen“.
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Immer mehr Menschen drängten vom Hauptbahnhof in die Friedrich-Ebert-Straße
Gegen 12 Uhr verlagerte sich das Geschehen in Richtung Friedrich-Ebert-Straße, denn dort hatte das Bündnis Düsseldorf stellte sich quer und zahlreiche andere Organisationen und Initiativen zur Demo „Gegen die AfD und die Rechtsentwicklung der Gesellschaft – Nie wieder ist immer noch jetzt!“ eingeladen. Schnell stellte sich der Platz vor dem DGB-Haus als zu klein heraus und die Menschenmenge rückte bis zum Demostart auf die Oststraße noch hinter die Brauerei Schumacher vor.
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Die Zeitzeugin und Schriftstellerin Ingrid Bachér
Im Lautsprecherwagen gab es verschiedene Redebeiträge von DSSQ. Die 95-jährige Schriftstellerin und Zeitzeugin Ingrid Bachér beeindruckte mit ihren Worten und stellte fest, dass außer der CDU alle Parteien am Gegenprotest teilnehmen würden. Der Superintendent der Evangelischen Kirche, Heinrich Fucks, erinnerte an die Großdemo Anfang 2024, bei der 100.000 auf die Straße gegangen waren und betonte die Wichtigkeit, bei den Zeichen gegen Rechts und für Demokratie nicht nachzulassen. Auch Klaus Churt, Gewerkschaftssekretär DGB-Region Düsseldorf – Bergisch Land, Flüchtlinge willkommen in Düsseldorf, Dominikanerpater Wolfgang Sieffert und viele weitere hatten Redebeiträge vorbereitet.
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Die Spitze des Demozuges startete auf der Oststraße
Doch zuerst setzt sich der Demozug in Bewegung, da immer mehr Teilnehmer*innen vom Hauptbahnhof aus nachdrängten. Es dauerte rund eine Stunde, bis alle Demonstrierenden als erste Etappe die Oststraße erreichten. Da Ddorf-aktuell die Menge der Demonstrierenden nicht schätzt, sondern beim Vorbeizug grob zählt, steht auf jeden Fall fest, dass die von der Polizei angegebene Zahl von 15.000 Demonstrierende nicht richtig ist, vielmehr waren es rund 30.000, die sich auf den Weg zum Schadowplatz machten.
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Auch vor Breuninger versammelte sich eine lautstarke Menge
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Die Geschäfte am Schadowplatz waren ab Samstagmittag für die Kunden kaum zu erreichen – es waren zu viele Demonstrierende unterwegs
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Der Corneliusplatz in sichtweite des Schadowplatzes war als Versammlungsplatz für die Gegendemonstration angemeldet, daher riegelte die Polizei den Zugang ab
Das führte zu erheblichen Verkehrsbeeinträchtigungen, auch weil die Polizei die Demostrecke änderte und über die Breite Straße und nicht über die Kö ziehen ließ. Der Schadowplatz war schließlich an allen erreichbaren Stellen von Demonstrierenden blockiert und auch auf dem Corneliusplatz und Teilen des angrenzenden Hofgarten wimmelte es vor Menschen mit Fahnen und Protestschildern.
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Laut Polizeiangaben waren es 80 AfD’ler*innen bei deren Wahlkampfversammlung auf dem Schadowplatz
Die AfD-Wahlkampfveranstaltung auf dem Schadowplatz wirkte wie eine Insel einiger weniger, umgeben von einem Menschenmeer des Gegenprotest. Zahlreiche Hundertschaften den Polizei waren zum Schutz der antidemokratischen, rechtsextremen und rassistischen Partei eingesetzt, das hatte die AfD extra noch mit einem Eil-Antrag vor dem Verwaltungsgericht Düsseldorf erstritten. Die Redebeiträge waren wie am Vormittag bestimmt von Ausländerhass, Remigration, der Schmähung der Gegendemonstranten und dass auch die USA erkannt hätten, wer in Deutschland ein zuverlässiger Partner sei. Den Begriff “Remigration” – und damit die Abschiebung von Millionen Menschen mit Migrationshintergrund – hat die AfD offiziell in ihr Parteiprogramm aufgenommen.
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Extinction Rebellion Aktivist Winfried Bernhard mischte sich unter die AfD-Anhänger und wurde rüde vertrieben, er verteile Bierdeckel der Aktion “Kein Alt für Nazis”
In lauten Sprechchören hörten die Rechtspopulisten Kritik an ihrer rechten Ideologien.
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Weil der Platz nicht reichte, wurde auch der Hofgarten mit einbezogen
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Die AfD’lerin wird mit Polizeischutz zu ihrem Auto geleitet
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