Streik im Öffentlichen Dienst erreicht am Mittwoch auch Düsseldorf
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In der vergangenen Woche hat die Gewerkschaft ver.di bereits mit Warnstreiks in verschiedenen Städten deutlich gemacht, dass sie mit der Verhandlungsbereitschaft der Arbeitgeber in der ersten Runde der Gespräche über den neuen Tarifvertrag im öffentlichen Dienst nicht zufrieden ist.
Am Mittwoch (12.1.) ist nun auch das öffentliche Leben in Düsseldorf betroffen. Wie ver.di ankündigt werden die Beschäftigten der städtischen Kitas, der Bädergesellschaft und der Stadtverwaltung (mit beipielsweise Bürgerbüros, Zulassungsstelle, Standesamt) zum Streik aufgerufen. Betroffen sein werden auch die Angebote des Jobcenters, der Agentur für Arbeit sowie der Stadt- und Kreissparkasse Düsseldorf. Die Streikenden versammeln sich am Mittwoch ab 9 Uhr zu einer Kundgebung vor dem Rathaus.
Aktuell ist noch nicht davon die Rede, dass der ÖPNV bestreikt wird.
Die Stadt teilt mit: Da zum aktuellen Zeitpunkt nicht einzuschätzen ist, wie viele Beschäftigte dem Aufruf folgen werden, wird im Amt für Soziales und Jugend situationsabhängig reagiert. Nicht streikende Fachkräfte werden wie gewohnt arbeiten und – in dem Maße, in dem Personal vorhanden ist – Kinder betreuen. Ziel ist dabei vor allem, Notgruppen anzubieten, um die Betreuung für Kinder, deren Eltern zwingend darauf angewiesen sind, sicherzustellen. Eltern, die Kinder in städtischen Tageseinrichtungen haben, können sich am Tag des angekündigten Streiks, 12. Februar 2025, ab 8 Uhr im i-Punkt-Familie unter 0211-8998870 über etwaige Schließungen von Kindertagesstätten und das Angebot von Notgruppen informieren.
Stephanie Peifer, Geschäftsführerin des Verdi-Bezirks Düssel-Rhein-Wupper, beschreibt die erste Verhandlungsrunde für den öffentlichen Dienst am 24. Januar in Potsdam als enttäuschend und betont: „Die Beschäftigten sind stinksauer.“ Dort hatten die Gewerkschaftsvertreter*innen acht Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 350 Euro mehr im Monat, und als Ausgleich der hohen Arbeitsbelastung drei zusätzliche freie Tage gefordert. Die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen um 200 Euro monatlich angehoben werden. Mit Verweis auf die schwierige Haushaltslage hatten die Vertreter von Bund und Kommunen dies abgelehnt.
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Stephanie Peifer ist die Geschäftsführerin des Verdi-Bezirks Düssel-Rhein-Wupper
„Es braucht Lösungen für starke Überlastung durch Personalmangel und Arbeitsverdichtung sowie ein starkes Zeichen, um den öffentlichen Dienst für Fachkräfte attraktiver zu machen. Bundesweit fehlt Personal für rund 500.000 Stellen. Jetzt machen wir Druck, damit die Arbeitgeber ein verhandlungsfähiges Angebot in der nächsten Verhandlungsrunde vorlegen“, erklärt Stephanie Peifer.
Um den Druck vor der zweiten Runde der Tarifverhandlungen zu erhöhen, reagiert die Gewerkschaft mit Streiks. Am 17. und 18. Februar will man sich wieder am Verhandlungstisch treffen. Sollte es dann zu keiner Einigung kommen, ist eine dritte Runde vom 14. bis 16. März 2025 in Potsdam geplant.