Düsseldorf: Ausstellung „Freigeist Jacques Tilly“ im Stadtmuseum eröffnet
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Im Kopf der Direktorin des Stadtmuseums, Dr. Susanne Anne, gab es die Idee bereits seit zehn Jahren: Zum 200. Geburtstag des Karnevals in Düsseldorf den Künstler zu ehren, der es mit seinen Arbeiten geschaft hat, die Landeshauptstadt weltweit berühmt zu machen. Jacques Tillys Mottowagen gehören zu den Highlights der Rosenmontagzüge. Doch die Ausstellung, die am Sonntag (9.2.) feierlich im Stadtmuseum eröffnet wurde, beschränkt sich nicht nur auf Karneval. Sie bietet vielmehr einen Blick auf den Künstler und Freigeist Jacques Tilly, der bereits in ganz jungen Jahren tätig wurde.
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Vor dem Stadtmuseum kündet schon einer der Tilly-Mottowagen von der neuen Ausstellung
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(v.l.) David Salomon, Jacques Tilly, Dr. Susanne Anna, Lothar Hörning und Melanie Rudolph
Konzipiert haben die Ausstellung Susanne Anna und Jacques Tilly gemeinsam. Das führte Tilly zurück in seine Kindheit und glücklicherweise haben seine Eltern damals schon darauf vertraut, dass aus dem kleinen Jacques etwas berühmtes werden würde, denn sie hoben zahlreiche seiner Erstlingswerke auf. Tilly lebt immer noch in seinem Elternhaus und die Sichtung diverser Kisten und Schachteln brachten viele Erinnerungen zu Tage. So weckte früh Franz-Josef Strauß sein Interesse, aber auch seine Eltern zeichnete er. Diese Sammlung der frühen Tilly-Werke hat der Künstler dem Stadtmuseum vermacht, wie Anna stolz berichtete. Inklusive der kleinen Skulptur der nimmersatten Raupen, die die Demokratie anknabbern.
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Schon als Kind fertigte Tilly erste Karikaturen – hier über Franz-Josef Straß – an
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Die nimmersatten Raupen nagen an der Demokatrie – diese Skulptur bleibt dem Stadtmuseum erhalten
Beim Blick auf die älteren Werke werden die Besucher*innen feststellen, dass viele eine erschreckende Aktualität aufweisen. Das trifft nicht nur auf den amerikanischen Präsidenten Trump zu – der selbstverständlich nicht fehlen darf. Mit seinen satirischen Werken spricht Tilly immer wieder gesellschaftliche Missstände an – oft in einer Form, die sofort zündet und ohne lange Erklärungen auskommt. Im Mittelpunkt der Ausstellung steht sein Werk “Putin in der Blutbadewanne”, das 2023 als Mottowagen den Düsseldorfer Rosenmontagszug bereicherte und einmal mehr Tillys unerschütterliche Haltung als Freigeist und Satiriker unterstreicht. Das Werk war zu groß, um in einem Stück auf die Ausstellungsfläche transportiert zu werden. Es kam in drei Teilen an und wurde vor Ort zusammengefügt.
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Für die Wahlen in der damaligen DDR im März 1990 baute Tilly einen Stalin-Wagen, mit dem die Menschen dort nicht viel anfangen konnten – eine Bilderstrecke berichtet davon
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Trump darf natürlich in der Ausstellung nicht fehlen
Tilly wird immer wieder bedroht und verklagt für seine Darstellungen, die Gegnern als zu drastisch erscheinen. Daher gab es bis zum Jahr 2000 regelmäßig Diskussionen vor Rosenmontag, da Kritiker Änderungen oder Unterlassungen verlangten. Seit nunmehr 25 Jahren bleiben die Motive bis zum Morgen des Rosenmontag geheim und erst wenn sie aus der Halle gefahren werden, enthüllen sie ihre Brisanz. Zu spät für Unterlassungsklagen.
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Die Kirche ist ein immerwährendes Thema bei Tilly
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In der Video-Ecke wird der Film über das Schaffen Tillys gezeigt
Die äußerst sehenswerte Ausstellung von 500 Exponaten kann bis zum 10. August von dienstags bis sonntags, 11 bis 18 Uhr, im Stadtmuseum Düsseldorf, Berger Allee 2, besucht werden. Nach Vereinbarung können Führungen und Veranstaltungen außerhalb der Öffnungszeiten gebucht werden (Information bei svenja.wilken@duesseldorf.de). Das Stadtmuseum ist barrierefrei. Eintritt 4 Euro, 2 Euro ermäßigt, bis 18 Jahre freier Eintritt. Happy Hour mit freiem Eintritt von Dienstag bis Samstag 17 bis 18 Uhr. Sonntags ist der Eintritt für alle frei.
Weitere Infos im Internet unter www.duesseldorf.de/stadtmuseum
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Skulpturen wie diese und auch weitere Ausstellungsstücke können auch gekauft werden
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Preise stehen nicht an den Ausstellungsstücken, können aber erfragt werden