Warnung für Borussia Düsseldorf aus Singapur
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Im Tischtennis Champions League-Viertelfinal-Rückspiel spielt die Borussia, sechsmaliger Sieger der europäischen Königsklasse, am 16. Februar im Arag Center Court am Staufenplatz gegen Alliance Nimes/Montpellier TT aus Frankreich. Das Hinspiel an der Mittelmeerküste gewannen die Düsseldorfer mit 3:0. Nach den Regularien der Europäischen Tischtennis Union (ETTU) müssen die Borussen im Rückspiel mindestens zwei Matches gewinnen, um das Final Four zu erreichen.
Aber was beim hochdotierten Weltranglistenturnier Singapur Smash passierte, ist eine Warnung. Dort zeigten die Franzosen Alexis (Weltrangliste 14) und Felix (Wrl. 4) Lebrun wie gut sie im Umgang mit mit dem nur 2,7 Gramm schweren Tischtennis-Ball sind. Die Brüder spielen beide für Montpellier und sind nach der Schlappe im Viertelfinalhinspiel vor dem südfranzösischen Publikum doppelt motiviert. Im fernen Osten bekam Borussias Dang Qiu (Wrl.10) die Lebrunsche Spielkunst gleich doppelt zu spüren.
Im Einzel war Qiu an Alexis Lebrun mit 2:4 Sätzen (9:11, 11:5, 7:11, 8:11, 11:6, 11:4) gescheitert. „Ich hatte zuletzt in der Champions League gegen ihn gewonnen, und ich habe auch in Singapur alles andere als schlecht gespielt“, urteilte Qiu. „Aber Alexis war sehr stark, und er war am Ende der verdiente Sieger. Die Matches gegen ihn sind immer sehr anstrengend. Er bringt sehr viele Bälle zurück und hat sich diesmal zudem sehr gut bewegt.“
Im Doppel, zusammen mit Benedikt Duda (TTC Schwalbe Bergneustadt), musste Qiu gegen die französischen Brüder, die aktuell die Nummer eins der Doppel-Weltrangliste sind, eine fette 0:3 (5:11, 7:11, 3:11) Klatsche hinnehmen.
Das Singapur-Viertelfinale war für die sechsmaligen deutschen Doppelmeister Endstation. Duda hatte eine entwaffnend ehrliche Erklärung parat. „Die Lebruns haben solide gespielt, aber das war einfach kein gutes Spiel – ich war sehr schlecht“, so Duda. „Ich bin etwas aus meinem gewohnten Rhythmus, aber das aus gutem Grund: Ich bin seit vier Wochen Papa eines Sohnes und schlafe im Moment nicht richtig. Es dauert wohl noch ein bisschen, bis ich mich an alle Umstellungen gewöhnt habe.”
Qius Einzelreise war, nachdem er gegen Yi-Hsin Feng (Wrl. 49), Shunsuke Togami (Wrl. 23) und seinen zukünftigen Mannschaftskameraden Khanak Jha (Wrl. 56) gewonnen hatte, in der Runde der letzten acht beendet. Der Borusse zieht kurz vor seiner Rückreise nach Deutschland ein positives Fazit seines 11.000 Kilometer-Trips in den fernen Osten. „Alles in allem kann ich mit dem Smash sehr zufrieden sein. Es war ein gutes Turnier und damit für mich ein guter Einstieg ins Jahr. Ich habe gegen sehr gute Gegner gewonnen“, meinte Qiu. „Etwas schade ist natürlich, dass ich nun bei meinem fünften Smash zum fünften Mal im Viertelfinale verloren habe. Das sollte ich vielleicht einmal ändern. Ich werde es weiter probieren.“
So stark die Lebruns auch in Singapur gespielt haben, demnächst stehen sie in Düsseldorf in der Champions League unter enormen Druck. Wenn sie ihren Club ins Halbfinale spielen wollen müssen sie in der Höhle des Löwen mindestens 3:1 gewinnen und dann auch noch das sogenannte „Golden Match“ siegreich gestalten. Und die Leistungen von Qiu und Anton Källberg (Wrl. 16) in Singapur bieten keinen Grund für die Borussen den Kopf in den Sand zu stecken. Källberg bezwang in Singapur zunächst Izaak Quek (Wrl. 82), anschließend Maharu Yoshimura (Wrl 37), bevor er am Weltranglistenersten Wang Chuqin scheiterte. Qiu weiß auch, wie er demnächst Alexis Lebrun mal wieder bezwingen kann. „Gegen Alexis war es in Singapur von Anfang an ein offenes Spiel, in dem ich definitiv meine Chancen hatte“, analysiert Qiu. „Ein, zwei Sätze habe ich knapp verloren. Wenn ich diese etwas besser gestalte und einige Entscheidungen klüger treffe, dann kann ich auch gewinnen.“