Düsseldorf: Sebastianer von 1316 feiern ihr Titularfest
Nach dem traditionellen Antreten auf dem Marktplatz vor dem Rathaus und dem Gottesdienst in St. Lambertus versammelten sich die Schützen der Sebastianer von 1316 am Sonntagvormittag (12.1.) zu ihrem Titularfest. Musikalisch begleitet vom Stadt-Tambourkorps St. Maximilian und dem Blasorchester der Stadtwerke Krefeld zogen die Schützen von St. Lambertus diesmal zum Townhouse an der Bilker Straße.
War Schützenchef Andreas Paul Stieber erst vor einem Jahr beim Titularfest die Amtskette feierlich von Oberburgermeister Stephan Keller umgelegt worden, musste er diesmal die Schützen und Ehrengäste „nackt“ begrüßen. Denn die Kette war beim Schützenfest gestohlen worden und bis jetzt gibt es trotz ausgesetzter Belohnung keine Hinweise auf deren Verbleib. Stieber erklärte, man stimme sich aktuell ab, wie eine neue Amtskette aussehen soll. Denn man plane keine Kopie, sondern wolle eine zeitgemäße neue Kette erstellen lassen. Denn, so betonte er „Nicht die Größe des Symbols zählt, sondern die Größe der Gemeinschaft die dahinter steht“.
In seiner Rede berichtete der Schützenchef von der erfreulichen Entwicklung, dass der Frauenanteil auch bei der Vorstandsarbeit wachse. So habe die aktuelle Schützenkönigin Michéle Locker ihre Bereitschaft zur Mitarbeit signalisiert. Als neuer stellvertretender Oberst wurde Jonas Abs gewählt. Obwohl Abs erst 32 Jahr alt ist, kann er bereits auf eine 25-jährige Mitgliedschaft bei den Sebastianer von 1316 zurückblicken. Aber auch ernste Themen sprach Stieber an. Auch in Deutschland herrsche ein Krieg um Meinungsmehrheiten, der mit Fake-News und Avataren geführt werde. Demokratie lebe vom Aushalten unterschiedlicher Meinungen, erklärte er und betonte, dass es eine wichtige Rolle der Schützen sei, aktive die Werte von Verlässlichkeit, Solidarität und Gemeinschaft zu leben und weiterzugeben. Es müssten Brücken gebaut werden, in einer zeit, in der oft nur die Lautesten gehört würden.
Auch Oberbürgermeister Keller beschwor in seiner Rede die Wertegemeinschaft von Zusammenhalt, Identität und Zuversicht, bevor der Vorstand der Stadtsparkasse Düsseldorf, Dr. Stefan Dahm das Mikrofon übernahm und zu dem überleitete, was auch ein wichtiger Bestandteil des Schützenwesen sei, das soziale Engagement. Dazu wird beispielsweise seit 1990 im Rahmen des Titularfestes eine Spendensammlung für einen guten Zweck durchgeführt. Darüber konnten sich im diesem Jahr die Vertreterinnen des Trebecafés freuen. Die Diakonie führt an der Kölner Straße das TrebeCafé, das einen Rückzugsort und Schutzraum für Mädchen und junge Frauen in schwierigen Lebenslagen bietet. Im Café gibt es Schlafplätze, Mahlzeiten, die Möglichkeit Wäsche zu waschen oder sich eine Postadresse anzulegen. Die Mitarbeiterinnen beraten und versuchen den Mädchen und Frauen Perspektiven aufzuzeigen.
Das Titularfest endete mit der Verleihung des Wiedemeyer-, des Jan-Wellem- und des Pokals der Schießleitung an die Schützen und Gesellschaften.