Düsseldorf: Schüler*innen lernen Erste Hilfe und gesellschaftliche Werte
Das Projekt „Erste Hilfe in Düsseldorfer Schulen“ ist seit 20 Jahren ein Erfolgsmodell. Im Jahr 2005 starteten die ersten Kurse und am Freitag (10.1.) wurde an der Anne-Frank-Realschule der Jubiläumskurs abgehalten. Ziel ist es, die Jugendhilfe zu Ersthelfer*innen auszubilden. Ein Weiterbildungsangebot an alle weiterbildenden Schulen, für das die Stadt jährlich Fördergelder zur Verfügung stellt. Die Nachfrage ist groß und deshalb arbeiten die vier Hilfsorganisationen Arbeiter-Samariter-Bund Region Düsseldorf (ASB), Deutsches Rotes Kreuz Kreisverband Düsseldorf (DRK), Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. Regionalverband Rhein-Ruhr (JUH) und der Malteser Hilfsdienst (NHD) dabei zusammen.
Gemeinsam können sie auf eine beeindruckende Bilanz blicken: Allein in den vergangenen drei Jahren wurden in 368 Kursen an 21 Schulen 5099 junge Menschen zu Ersthelfern qualifiziert.
„Die hohe Beteiligung und das Engagement aller Beteiligten zeigen, wie wichtig das Thema Erste Hilfe ist und wie erfolgreich dieses Projekt in Düsseldorf umgesetzt wird“, betont Max Skorning, Leiter des Gesundheitsamtes der Landeshauptstadt Düsseldorf. „Jede Schülerin und jeder Schüler, die durch dieses Programm ausgebildet werden, tragen dazu bei, im Ernstfall Leben zu retten.“
Das Projekt richtet sich speziell an die neunten Jahrgangsstufen der städtischen weiterführenden Schulen. Dank der kommunalen Förderung bleibt den Schüler*innen lediglich ein Eigenanteil von fünf Euro pro Person. Die Organisation erfolgt über das Gesundheitsamt der Stadt Düsseldorf, das Anfragen der Schulen entgegennimmt und diese an die koordinierende Hilfsorganisation weiterleitet.
Neben dem Basiswissen im medizinischen Bereich wird in den Kursen noch mehr vermittelt. „Wir vermitteln in unserer Schule gesellschaftliche Werte. Bei dem Kurs lernen die Schüler und Schülerinnen unter anderem Verantwortung zu übernehmen, lernen etwas über ihre Selbstwirksamkeit und tragen das Gelernte auch in ihre Familien, in die Gesellschaft zurück“, erläuterte Anne-Frank-Realschulleiterin Uta Bonmann. „Mit dem Kurs werden Inhalte vermittelt, die die Jugendlichen für das Leben außerhalb der Schule qualifizieren.“ Wenn man um Gefahrensituationen und deren Folgen weiß, vermeidet man eher, sich in solche Situationen zu begeben
Das städtische Projekt ist daher ein Gewinn für alle Beteiligten. Die Stadtgesellschaft profitiert von der erhöhten Sozialkompetenz, die Schule vom verbesserten Wissen, die Schüler*innen können das Erste-Hilfe-Zertifikat beispielsweise bei der Führerscheinprüfung vorlegen und die Hilfsorganisationen können Impulse zur eigenen Nachwuchsgewinnung setzen. So hat auch Lucas Broda während seiner Schulzeit angefangen und heute ist er Ausbildungsleiter beim ASB.