Düsseldorfer Radschläger bezaubern mit einem Jahresempfang voller Überraschungen
Der Düsseldorfer Karneval kann überraschen. Das stellten am Sonntag (5.1.) die Düsseldorfer Radschläger unter Beweis. „Neujahrsempfang“ stand staatstragend über der Einladung ins Haus Gantenberg. Verdiente Mitglieder wurden geehrt – für einmal, zweimal, dreimal elf Jahre im Verein. Harald Hintzen steht gar sei 34 Jahren im Mitgliederverzeichnis und bekam deshalb die größtmögliche Ehrung – den „Goldenen Radschläger“. Doch hier im Wohnzimmer der Düsseldorfer Narren passierte noch viel mehr: Jecke Senioren lauschten dem Nachwuchs, den „Pänz in de Bütt“. Ein Düsseldorfer Prinzenpaar außer Rand und Band sang und kalauerte sich einmal durch den Saal und zurück. Und eine Tanzgarde – nämlich von Büderich Blau Weiß – bewies, dass sie viel geübt und ihren Auftritt so zu einem Erlebnis gemacht hat.
Günter Korth haut auf die Pauke
Ein Urgestein des Düsseldorfer Karnevals, Günter Korth, wechselten bereits im April 2024 nach 44 Jahren vom Amt des Präsidenten der Düsseldorfer Radschläger in die Position des Ehrenpräsidenten. Gerty Röhr hat übernommen. Siegfried, Siggi, Lucas trägt als 1. Vorsitzender die Verantwortung. Matthias Knieps führte als Sitzungspräsident durch den Empfang. Der hatte drei Teile. Erst die Ehrungen. Dann ein ausführliches gemeinsames Essen – und schließlich das Programm, das sogleich mit einer Überraschung begann.
Überraschungsgäste mit ganz besonderen Liedern
Denn als „Pänz in de Bütt“ kamen die Ex-Pänz Christiane und Barbara Oxenfort auf die Bühne und zauberten mit ein, zwei, drei alten Düsseldorfer Karnevalsliedern eine ganz besondere Stimmung herbei. Zum Beispiel mit der Düsseldorfer Mundartversion von Willy Rosens „Was macht denn der Mann da auf der Veranda“. Oder der Verneigung vor der Grafenberger Klinik für Menschen mit psychischen Problemen, dem Lied über die „Grafenberger Pension“. Das Publikum genoss die cleveren Liedtexte sichtlich. Warum gibt es eigentlich nicht mehr davon?
Prinz und Venetia als Chefunterhalter
Ehrenpräsident Günter Korth kam am Nachmittag gleich zwei Mal zu Ruhm und Ehren. Bei „Et Nina“ von den aktuellen Pänz schlug Korth die dicke Zing – die Pauke. Von Prinz Andreas I. und Venetia Evelyn erhielt der Ehrenpräsident wenig später den Orden der Tollitäten. Und freute sich sichtlich. Andreas und Evelyn bewiesen auf der Gantenberger Bühne, dass sie ihre Regentschaft im Jahr 200 organisierter Düsseldorfer Fröhlichkeit keine Sekunde unausgekostet lassen werden. Moderation, Sessions-Lied – alles Top. Die Frage, wie man den Prinzen am Ende beibringt, dass seine Prinzenrolle aufgezehrt ist, verschieben wir mal auf Aschermittwoch (5. März). Es werden aber schon jetzt Vorschläge gesucht.
Jeder hat hier seinen Gantenberg-Moment
Auffällig: Irgendwie hatte nahezu jeder der Auftretenden eine eigene Gantenberger Geschichte. Für Christiane und Barbara Oxenfort war es die Erinnerung an ihren allerersten Auftritt im Karneval -im Alter von vier und sieben Jahren. Und Prinz Andreas Mauska erinnerte sich an die Zeiten, als Klein-Andreas draußen auf der Schaukel saß oder rutschte.
Johanna und Gabriel von Pänz in de Bütt wünschten sich eine vaterfreie Altstadt, die Tanzgarde Büderich begeisterte mit tollen Tänzen – die Düsseldorfer Radschläger haben es verstanden – einen tollen Jahresempfang herbeizuzaubern.