Düsseldorf: Hart erkämpfter Erfolg der Borussia in Bremen
Es war eine echte Schlacht an der Weser am Mittwoch (27.11.). Mehr als dreieinhalb Stunden benötigte die Borussia, um beim SV Werder Bremen die beiden Punkte zu entführen. Mit 3:2 und nach Abwehr eines Matchballes im entscheidenden Doppel glückte der Auswärtssieg. „Ich habe zu den Bremer Spielern gesagt, es hätte keine Mannschaft gewinnen dürfen. Aber mit dem Sieg in der Tasche sagt sich das ja leicht“, meinte Borussia-Cheftrainer Danny Heister. „Alle haben gekämpft, gemacht, getan.“
Die Düsseldorfer mussten auf Ex-Europameister Dang Qiu (Weltrangliste 11) verzichten, da er Termine in Japan hatte. Daher saßen Anton Källberg (Wrl. 18), Kay Stumper (Wrl. 83), Borgar Haug (Wrl. 95) und der ehemalige Weltranglistenerste Timo Boll im Auto Richtung Norden. „Für die Aufstellung hatte ich Plan A und Plan B. Ich hatte lange überlegt, Kay Stumper auf Position eins einzusetzen, habe mich aber dann für Timo entschieden“, erläuterte Heister.
Stumper musste zum Auftakt des Spieltages gegen Bremens Nummer eins und Ex-Vizeweltmeister Mattias Falck (Wrl. 64) antreten. Zu spät fand der 22-Jährige Borussia-Youngster gegen den elf Jahre älteren Schweden seinen Rhythmus. „Kay hatte zu dicke Beläge und musste kurz vor dem Spiel den Schläger wechseln“, erklärte Manager Andreas Preuß. „Das hat ihn anfangs verunsichert. Klar, das kann passieren. Aber die Jungs sind Profis und müssen auf so etwas besser vorbereitet sein.“
Gegen Marcello Aguirre (Wrl. 168) zeigte sich Boll bestens vorbereitet und in Spiellaune. Die größte Hürde war die Verwandlung des Matchballs. Fünf Stück vergab der 43-Jährige, bevor ein kurzer Schupfball im sechsten Anlauf die Entscheidung und den 3:0-Sieg brachte. Die Borussia hatte zum 1:1 ausgeglichen.
Källberg brachte den Rekordmeister dann in Führung. In einem Match auf Augenhöhe siegte der Borusse gegen Kirill Gerassimenko (Wrl. 41) in fünf Sätzen. Källberg fightete, Källberg zeigte die Faust, Källberg pushte sich – egalisierte nach 4:8-Rückstand im dritten Satz und verlor den Durchgang doch unglücklich und knapp. Und trotzdem kämpfte er sich in den Entscheidungssatz und erarbeitete sich den 3:2-Sieg.
Und dann passierte etwas, was mit „außergewöhnlich“ nur unzureichend zu beschreiben ist. Boll unterlag gegen Falck. „Bisher habe ich nur einmal, in einem Pokalspiel gegen ihn gewonnen“, bekannte Falck. „Es hat großen Spaß gemacht gegen Timo zu spielen.“
So ging es nach knapp drei Stunden Spielzeit ins entscheidende Doppel. Die Gastgeber schickten Gerassimenko und den im Einzel nicht eingesetzten Andrei Putuntica (Wrl, 324) an den Tisch, Borussia trat mit Källberg und Borgar Haug an. Die vier trieben die Spannung auf die Spitze. Die Borussen verloren nach 5:1-Führung Satz vier noch mit 5:11, wurden in den Entscheidungssatz gezwungen und sahen sich einem Matchball gegenüber. Nervenstark wendeten Källberg/Haug die Niederlage ab und verwandelten ihren Matchball. „Dieser Sieg ist doppelt Wert gegen einen direkten Konkurrenten“, freute sich Preuß nach dem Matchball. „Anton hat ein tolles Spiel gegen Gerassimenko abgeliefert. Alle waren auf den Punkt da und selbst bei einer Niederlage hätte man niemandem einen Vorwurf machen können.“
Die Borussia bleibt damit weiterhin Tabellenzweiter der TTBL.
SV Werder Bremen – Borussia Düsseldorf 2:3
Mattias Falck – Kay Stumper 3:1 (11:5, 11:8, 7:11, 11:7)
Marcelo Aguirre – Timo Boll 0:3 (8:11, 5:11, 12:14)
Kirill Gerassimenko – Anton Källberg 2:3 (6:11, 11:4, 12:10, 8:11, 7:11)
Mattias Falck – Timo Boll 3:1 (8:11, 11:9, 11:8, 11:7)
Andrei Putuntica/Gerassimenko – Källberg/Borgar Haug 2:3 (8:11, 11:6, 4:11, 11:5, 10:12)