Düsseldorf: Neue Ausstellung im Rathaus „Artkustik – mit den Augen gehört“
Wer am 2. Oktober im Foyer des ZOM I der Universitätsklinik gesehen hat, wie eine 10 x 2 Meter große Leinwand von zahlreichen Nachwuchs-Künstler*innen gestaltet wurde, der konnte sich noch nicht vorstellen, welche Kunstwerke daraus entstehen würden. Jetzt sind sie im Rathaus zu besichtigen. Initiiert haben das Projekt die Künstlerin Tina Reichel und der Lions Club Düsseldorf in Zusammenarbeit mit Patient*innen des Hörzentrums der Uniklinik Düsseldorf (UKD).
Bei dem inklusiven Kunstprojekt tauchten Menschen mit Hörschädigungen auf eine außergewöhnliche Weise in die Welt der Farben und Formen ein. Das Ziel: Menschen spüren lassen, was Kunst bedeuten kann: Inklusion, Emotion und Verbindung. „Kunst schafft Räume, in denen jeder die Freiheit hat, kreativ zu sein, und beweist, dass Kunst die Kraft hat, Menschen zu verbinden, Inklusion zu fördern und die Welt ein kleines bisschen heller zu machen“, erklärte die Künstlerin. Der Name der Ausstellung gibt dies wieder: „Artkustik – mit den Augen gehört“.
„Für unsere Patientinnen und Patienten ist die Teilnahme an dem Kunstprojekt ein ganz besonderes Erlebnis. Sie erhalten die Gelegenheit, einen künstlerischen Freiraum für sich zu nutzen und sich auf ganz besondere, kreative Art und Weise mitzuteilen“, betonte Prof. Dr. med. Thomas Klenzner, Leiter des Hörzentrums am UKD.
Tina Reichel hat aus dem großen Gemeinschaftswerk zahlreiche kleine Kunstwerke erstellt. Das sind zum einem Bilder und zum anderen Cocoons, transparente Würfel, die einen Teil des Kunstwerks enthalten. Nach der Ausstellung im Rheinturm, sind diese nun im Rathaus und später im Stadtmuseum zu sehen.
Bei einer Spenden-Gala werden sie schließlich im Frühjahr versteigert. Der gesamte Erlös kommt dem Projekt der „Lions-Förderung für hörgeschädigte Kinder“ am Hörzentrum des UKD zugute. Dort freut man sich über das Engagement, denn die Anschaffung moderner Diagnostikinstrumente und spezieller Tools, die gezielt in der Hör- und Sprachdiagnostik für Kinder eingesetzt werden, sind teuer und ohne Spenden nicht zu finanzieren. Aber dadurch kann die Lebensqualität der Betroffenen maßgeblich verbessert werden, indem nicht nur das Hörvermögen, sondern auch die sprachliche und soziale Integration gefördert wird.
Die Kunstwerke sind noch bis 20. Dezember im Düsseldorfer Rathaus zu sehen. Gemeinsam mit der Künstlerin Tina Reichel sowie Prof. Dr. med. Thomas Klenzner und Michael Schäfer, Präsident des Lions Club Düsseldorf hat Bürgermeister Josef Hinkel die Ausstellung eröffnet.