Sind die Düsseldorfer Gaslaternen noch zu retten?
Seit vielen Jahren setzen sich die Mitglieder der Initiative Düsseldorfer Gaslicht und zahlreiche Vereine für den Erhalt der Gasbeleuchtung in Düsseldorf ein. Ein Tiefpunkt in ihren Bemühungen schien im Dezember 2023 erreicht, als der Stadtrat in Düsseldorf den Beschluss fasste, 11.840 der rund 14.000 Gaslaternen umzurüsten. Das Zugeständnis war die Optik zu erhalten, aber die Beleuchtung auf LED umzustellen.
Nicht nur die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) reagierte empört auf die Pläne, denn die Gasleuchten waren erst im Jahr 2020 unter Denkmalschutz gestellt worden. Die Initiative Düsseldorfer Gaslicht kritisierte, dass damit die Ergebnisse der von der Stadtverwaltung in den Jahren 2016 bis 2019 organisierten intensiven Bürgerbeteiligung missachtet würde. Die Stadt argumentierte mit einem Kompromiss, denn das durch die Gasleuchten geprägte Stadtbild werde bewahrt, die Technik aber in Zeiten des Klimawandels angepasst.
Am Dienstag (19.11.) übergaben Vertreter*innen der Initiative Düsseldorfer Gaslicht gemeinsam mit den Düsseldorfer Jonges, der Aktionsgemeinschaft Düsseldorfer Bürger- und Heimatvereine AGD, dem Rheinischen Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz (RVDL), Düsseldorf im Blick – Forum für Baukultur und Stadtentwicklung dib sowie dem Industriehistoriker Prof. Dr. Horst A. Wessel ihre Petition für den Erhalt der Gasbeleuchtung an Landtagspräsident André Kuper. Mit Unterstützung des LVR-Landesamts für Denkmalpflege wurde Kuper gebeten, sich bei Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung und zuständig für die Oberste Denkmalbehörde des Landes NRW, dafür einzusetzen, dass diese den Einwänden Ihrer Fachbehörde unter Leitung der Landeskonservatorin Dr. Andrea Pufke folgen möge. Ziel sei der Erhalt von rund 10.000 Gaslaternen als weltweit einzigartiges Denkmal der Industriekultur.
„Wir sind nach wie vor davon überzeugt, dass der überstürzte Beschluss des Stadtrats zum Abbau der Gaslaternen falsch war und sich korrigieren lässt. Die Musterstrecke in Eller lässt klar erkennen, dass noch nicht einmal das Ziel erreicht wird, Anmutung und Lichtqualität zu erhalten. Wir hoffen, dass die Mitglieder des Petitionsausschusses erkennen, welcher Schatz der Industriekultur hier zerstört werden soll,” erklärte Lutz Cleffmann für die Initiative.