DLRG Düsseldorf: Stadtpatron löst Ehrenoberbürgermeister ab
Ziel der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) ist seit der Gründung im Jahr 1913 Menschen vor dem Ertrinken zu bewahren. Auch in Düsseldorf gibt es die Organisation mit rund 2.100 Mitgliedern. Damit die mehr als 50 Einsatzkräfte im Bereich Wasserrettung auf dem Rhein und in ganz Düsseldorf für Sicherheit sorgen können, brauchen sie die richtige Ausstattung. Das zehn Jahre alte Rettungsboot „Klaus Bungert“, benannt nach dem ehemaligen Oberbürgermeister und Ehrenoberbürgermeister von Düsseldorf, musste bereits im Jahr 2021 aufgrund technischer Mängel außer Dienst genommen werden.
Seitdem wurde geplant und nach Sponsoren gesucht, um ein neues Boot ins Wasser zu bringen. Ende 2023 – pünktlich zum 100-jährigen Jubiläum des DLRG-Bezirks Düsseldorf – konnte es beim estnischen Hersteller Alunaut bestellt werden. Im Juli 2024 nahmen die Einsatzkräfte das Boot in Empfang und absolvierten Test- und Einweisungsfahrten. Am Sonntag (27.10.) wurde es nun feierlich auf den Namen des Düsseldorfer Stadtpatrons „Apollinaris“ getauft. Angela Erwin (MdL) übernahm die Aufgabe und kappte eine Flasche Sekt für das Rettungsboot, nachdem Notfallseelsorger und Pfarrer Olaf Schaper Boot und Einsatzkräfte gesegnet hatte. Auf dem Boot wurde ein handgeschnitztes Kreuz aus 400 Jahre altem Olivenholz angebracht.
Das neue Boot hat eine moderne technische Ausstattung und ist sehr leistungsfähig. Es hat eine Länge von acht Metern und eine Breite von zweieinhalb Metern. Damit ist es für den Einsatz auf dem Rhein auch bei widrigen Wetterbedingungen konzipiert. Ein 250-PS- Motor ermöglicht Geschwindigkeiten von über 90 km/h, sodass die DLRG-Rettungskräfte im Einsatzfall schnell vor Ort sein können. Moderne Navigationstechnik sorgt besonders bei nächtlichen Einsätzen für zusätzliche Sicherheit. Ein spezielles 3D-Sonar unterstützt die Suche von Objekten und Personen unter Wasser. Zur umfangreichen medizinische Ausstattung gehört ein Automatisierter externer Defibrillator (AED) und medizinischer Sauerstoff, so dass Patienten professionell erstversorgt werden können, bis sie der Rettungsdienst an Land übernimmt.
Die „Appolinaris“ wird gemeinsam mit dem DLRG-Rettungsboot „White Shark“ Einsätze auf dem Rhein bewältigen. „Bis Mitte September sind in Deutschland mindestens 353 Menschen ertrunken – so viele wie seit fünf Jahren nicht. Das Rettungsboot ist eine sinnvolle Investition für die Lebensrettung auf dem Rhein,“ betonte Bezirksleiter Julian Meichsner in seiner Rede zur Bootstaufe. In diesem Jahr rückte die DLRG Düsseldorf bereits zu über 70 Einsätzen im Stadtgebiet aus und war 2023 insgesamt bei mehr als 80 Einsätzen aktiv. Darüber hinaus sichern die ehrenamtlichen Wasserretter mit ihren Booten jährlich rund 20 Wassersportveranstaltungen ab und tragen so zur Sicherheit der Sportler bei.
Die Anschaffungskosten von rund 180.000 Euro wurden durch die Unterstützung zahlreicher Spender und Förderer gedeckt. Dazu zählten die Postcode Lotterie, Amazon Community Funds, die Stadtsparkasse Düsseldorf, Helaba, die Wassersportmesse boot sowie die Stadt Düsseldorf.