Düsseldorf: Zahl der Gänse im Stadtgebiet soll weiter sinken
Die stetige Zunahme der Gänse in der Stadt und damit auch die Belastungen durch ihre Hinterlassenschaften führten im Jahr 2018 dazu, dass ein „Gänsemanagement“ begonnen wurde. Da keine Tiere getötet werden sollten, zielten die Maßnahmen auf die Reduzierung des Nachwuchses. Eine Expertin führt seitdem das Gelegemanagement durch, bei dem sie aus jedem gefundenen Gänsenest in den Parkanlagen alle bis auf zwei Eier entnimmt. Zwei Eier bleiben im Nest, weil die Vögel anderenfalls eine weitere Brut beginnen würden.
Die Bilanz 2024 sieht gemischt aus. War die Gesamtzahl der Gänse im Stadtgebiet 2023 auf dem bisher niedrigsten Niveau seit 2018, ist die Zahl bezogen auf das gesamte Stadtgebiet etwas angestiegen. Da der Anteil der Jungvögel mit acht Prozent weiterhin niedrig ist, geht man davon aus, dass es verstärkt zu Zuwanderung von Gänsen aus dem Umland gekommen ist. Das betrifft besonders die Seen, weniger die Parkanlagen in der Stadt.
Die Anzahl der Kanadagänse in den Parks und im gesamten Stadtgebiet werden jeweils getrennt erfasst. Im gesamten Stadtgebiet leben nach der aktuellen Erhebung 1.274 Gänse (1.105 in 2023), davon 887 (850 in 2023) in den Parkanlagen. Hatte sich die Zahl der Tiere in den Jahren 2009 bis 2017 etwa verdreifacht, im gesamten Stadtgebiet etwa verdoppelt. Mit einem weiteren Anwachsen der Population musste gerechnet werden. Vor dem Hintergrund der Wachstumsraten der Vorjahre wäre – ohne das Gänsemanagement – für 2024 eine Population von über 1.800 Kanadagänsen zu erwarten gewesen. Vor Beginn der Maßnahmen betrug der Anteil der Jungvögel rund 20 Prozent. Insgesamt wurden in diesem Jahr mehr als 800 Eier aus Nestern entnommen.
Füttern verboten
Die Stadt weist ausdrücklich darauf hin, dass das Füttern der Vögel nicht nur äußerst hinderlich für die Begrenzung der Gänsepopulation ist, es ist auch verboten. Die Düsseldorfer Straßenordnung enthält ein Fütterungsverbot für wildlebende Tiere, zu denen auch die Gänse gehören. Hinweisschilder machen an relevanten Orten in Parkanlagen darauf aufmerksam. Das Ordnungsamt kontrolliert und ahndet das Verbot.
Verschmutzungen durch Gänse
Die Belastungen durch die Hinterlassenschaften der Gänse ist weiterhin groß. Für die Hauptzeiten, in denen sich die Gänse in den Parkanlagen aufhalten, wird in besonders stark frequentierten Bereichen häufiger gereinigt.
Am Elbsee wird die Vogelinsel für Austernfischer, Flussregenpfeiffer und Möwen optimiert, indem die kiesigen Bodenbereiche vom Bewuchs freigehalten werden. Die Möwen fressen unter anderem auch Gänseeier und reduzieren so die Bestände an den Seen.
Da die Gänse eine Lebenserwartung von rund 20 Jahren haben, wird das Gänsemanagement konsequent weiter verfolgt.
Gänse-Statistik
Anzahl Gänse im Stadtgebiet: 1364 (2017); 1362 (2018); 1328 (2019); 1437 (2020); 1284 (2021); 1168 (2022); 1105 (2023); 1274 (2024)
Anzahl Gänse in den Parks: 966 (2017); 923 (2018); 907 (2019); 967 (2020); 878 (2021); 915 (2022); 850 (2023); 887 (2024)
Anteil Jungvögel in den Parks: 18 Prozent (2017); 9 Prozent (2018); 13 Prozent (2019); 11 Prozent (2020); 7 Prozent (2021); 11 Prozent (2022); 9 Prozent (2023); 8 Prozent (2024).