Düsseldorf: Über 600 Geschwindigkeitsverstöße und diverse Anzeigen der AG-Tuning bei Polizei-Aktion #LEBEN
Die Düsseldorfer Polizei beteiligt sich an der Kampagne „#LEBEN“, bei der es landesweit darum geht, bei allen Verkehrsteilnehmenden das Bewusstsein für die Gefahren im Straßenverkehr zu schärfen, die immer noch viel zu vielen Menschen das Leben kosten.
Die großen Buchstaben #LEBEN waren am Freitag (18.10.) zwischen 17 und 23 Uhr auf dem Corneliusplatz aufgestellt und eingebettet in die Aktion #VerantwortungstopptVollgas. Die Verkehrsunfallprävention der Polizei informierte mit dem Wrack eines Unfallautos die Bürger*innen über die Kampagne.
Nicht ganz freiwillig waren auch zahlreiche Fahrzeugführer*innen Bestandteil der Aktion, denn sie wurden im ganzen Stadtgebiet von mobilen Einsatzkräften aufgefordert zum Corneliusplatz zu folgen.
Dort hatten Einsatzkräfte der direktionsübergreifenden AG Tuning gemeinsam mit Vertretern der Stadtverwaltung ihre Kontrollstation aufgebaut. Regelmäßig werden diese Maßnahmen unangekündigt durchgeführt, um verbotene Kraftfahrrennen zu bekämpfen und die sogenannte Poser- und Tuningszene zu überprüfen.
Auch diesmal hatten die Einsatzkräfte gut zu tun. Sie schrieben vier Verkehrsstrafanzeigen, 18 Ordnungswidrigkeitenanzeigen und stellten drei Fahrzeuge zwecks Erstellung von Gutachten sicher. 18-mal sprachen die Beamtinnen und Beamten Verwarnungsgelder aus.
Parallel erfolgten mobile Geschwindigkeitsmessungen im Stadtgebiet. Dabei ergaben sich 56 Ordnungswidrigkeiten wegen zu hoher Geschwindigkeit, wovon drei im Bereich von Fahrverboten liegen dürften. In 261 Fällen sprachen die Einsatzkräfte Verwarnungsgelder aufgrund zu hoher Geschwindigkeiten aussprechen. Bei der Geschwindigkeitsmessung auf der A 44 wurden 300 Geschwindigkeitsverstöße festgestellt.
Eine 38-jährige Deutsche gab bei der Kontrolle zunächst falsche Personalien an. Bei der Überprüfung stellten die Polizisten auch schnell fest, warum. Denn unter ihren richtigen Personalien wurde sie bereits mehrfach ohne gültige Fahrerlaubnis angetroffen. Ferner hat sie bereits eine Versagung einer Fahrerlaubnis, was bedeutet, dass sie körperliche, geistige oder charakterliche Mängel wie Neigung zur Trunk- und Rauschgiftsucht aufweist oder die Prüfungen zur Erlangung einer Fahrerlaubnis nicht bestanden hat. Gegen sie und den Fahrzeughalter wurden entsprechende Strafanzeigen gefertigt.
#LEBEN
Die Polizei Düsseldorf beteiligt sich an der landesweiten Aktion, die von Expert*innen aus dem Verkehrsdienst, aus den Verkehrskommissariaten, Leiter*innen der Direktionen Verkehr, aber auch Beamt*innen aus dem Wachdienst gemeinsam entwickelt wurde. Das war auch NRW-Innenminister Herbert Reul wichtig: „Das neue Konzept ist nicht im Büro am Schreibtisch entstanden, sondern mit Polizistinnen und Polizisten, die es Tag für Tag auf der Straße umsetzen und ihre Erfahrungen einfließen lassen konnten. Für die meisten Bürgerinnen und Bürger ändert sich nichts, da sie Regeln respektieren und sich vielmehr die Polizei zur Stelle wünschen, wenn hinter ihnen ein aggressiver Fahrer mit Lichthupe drängelt oder wenn sie ein verbotenes Rennen beobachten.“
Die Verhinderung von Unfällen durch Fehlverhalten geht alle an. Autofahrer*innen sind dabei noch vergleichsweise gut geschützt in ihren Fahrzeugen, Fußgänger*innen, Radfahrer*innen oder E-Scooter-Fahrer*innen haben keine Knautschzonen. Bei der Kampagne geht es darum, Fehlverhalten konsequent zu ahnden und in einem erläuternden Gespräch die möglicherweise drastischen Folgen aufzuzeigen. Das gilt für drängelnde Menschen hinterm Steuer ebenso wie für Radfahren bei Rotlicht oder unachtsame Fußgänger*innen. „Allen Verkehrsteilnehmern muss bewusst sein, dass die polizeiliche Verkehrsüberwachung unangekündigt jederzeit und überall erfolgen kann und Verstöße konsequent geahndet werden, denn regelkonformes Verhalten ist ein wesentlicher Garant für die nachhaltige und wirkungsvolle Reduzierung der Anzahl der Schwerverletzten und Getöteten im Straßenverkehr,“ betont Reul.