Düsseldorf Urdenbach: Rheinwohnungsbau geht neue Wege bei der Sanierung der Wohnungen im Corelliviertel
Die Rheinwohnungsbau GmbH (RWB) hat in Düsseldorf einen Bestand von fast 5000 Wohnungen. Einige Neubauten sind darunter, aber auch Häuser aus den 60-er und 70-er Jahren, die nicht mehr den aktuellen energetischen Ansprüchen genügen. Daher werden nach und nach Wohnkomplexe modernisiert, in den vergangenen 15 Jahren bereits rund 30 Prozent des Bestands. In Garath werden im Bereich der Jakob-Kneip-Straße 22 Häuser mit 132 Wohneinheiten aktuell modernisiert und dabei aufgestockt, so dass 28 zusätzliche Wohnungen entstehen. Ein erster Abschnitt ist fertig, aber die Maßnahme dauert noch bis zum Jahr 2026. Die Mieter*innen können während des Umbaus in ihren Wohnungen bleiben.
So ist es auch im zweiten Groß-Projekt der RWB im Corelliviertel. An der Corellistraße und am Robert-Kratz-Weg gibt es 16 Gebäude mit insgesamt 140 Wohnungen. Hier läuft seit Sommer die Sanierung, aber dabei geht man mit einer anderen Technik vor. Durch seriellen Bauens ist man deutlich schneller als herkömmliche Bauweisen und auch nachhaltiger. Die 16 Gebäude sind in vier Bauabschnitte aufgeteilt und werden nacheinander abgearbeitet.
Für die Sanierung musste als erstes die Fassadenbekleidung aus Asbestzement und alter Mineralwolle demontiert und entsorgt werden. Durch die Vermessung mit 3D-Technik wurden die neuen Fassadenelementen in Holzrahmenbauweise montagefertig vorbereitet, inklusive dreifach isolierten Fenstern, Fensterbänken und Sonnenschutz. Dank dieses hohen Vorfertigungsgrads kann das Unternehmen in rund sechs Wochen über 2.000 Quadratmeter Fassadenfläche erneuern. Die Anbringung der Fassadenelemente erfolgt etagenweise.
Auch wenn die Mieter*innen den Baulärm ertragen müssen, ihre Wohnqualität wird gesteigert. So werden die ehemaligen Balkone durch faltbare Fenster zu Wintergärten umgestaltet. Zusätzlich wird das Dach gedämmt und zum Schluss mit einer Photovoltaikanlage versehen. Damit kann beispielsweise der Strom für Aufzug etc. selber produziert werden. Die Maßnahmen bringen die Häuser aus den Siebzigerjahren auf den Energieeffizienzhausstandard 55, was bedeutet, dass die Häuser nur 55 Prozent der Energie eines konventionellen Neubaus benötigt und daher besonders umweltfreundlich ist.
Die Bauarbeiten des ersten Abschnitts sollen zum Jahresende abgeschlossen sein; es folgen sukzessive drei weitere Bauabschnitte, deren Fertigstellung bis Ende 2027 geplant ist. Allein für den ersten Bauabschnitt investiert die RWB über 4 Millionen Euro. Insgesamt werden die kosten für alle 16 Gebäude bei 32 Millionen Euro liegen.
Für die Mieter*innen wird das wohnen etwas teurer, aber die Mietsteigerung ist auf 1,50 Euro pro Quadratmeter gedeckelt. Demgegenüber stehen voraussichtlich niedrigere Heizkosten und ein besserer Komfort. Die Mieterhöhung greift drei Monate nach Fertigstellung.