Düsseldorf: Josef-Kardinal-Frings-Brücke nur noch mit Tempo 30 und für Fahrzeuge bis 7,5 Tonnen
Straßen.NRW ist seit Januar 2024 für die Josef-Kardinals-Frings-Brücke (B1) zuständig. Sie hatte die sogenannte Baulast von den Städten Düsseldorf und Neuss übernommen. Bei den Instandsetzungsarbeiten an der Brücke fanden auch weitere Prüfungen der Bausubstanz statt, bei der jetzt gravierende Schäden an den Brückenlagern festgestellt wurden. Deshalb wird ab Freitag (11.10.) das Tempo auf der Brücke auf 30 Stundenkilometer reduziert und die Butzung für Fahrzeuge über 7,5 Tonnen verboten. LKW-Verkehre müssen die Brücke weiträumig umfahren.
Straßen.NRW-Regionalleiter Christoph Jansen erklärt: “Wir verstehen, dass diese Einschränkung die Menschen und Firmen in der Region stark belasten wird und einen gravierenden Einschnitt in den Verkehrsfluss bedeutet. Trotzdem müssen wir nun dringend handeln, um die Brücke bis zum Neubau unter Verkehr halten zu können. Wenn wir jetzt nicht handeln, drohen im schlimmsten Fall weitere Schäden, die dann zu einer Vollsperrung der Brücke für den gesamten Verkehr führen würden”.
Noch ist unklar, wann die acht Brückenlager saniert werden können, da diese erst hergestellt und geliefert werden müssen. Wenn die Sanierungsarbeiten starten, könnte es auch Bedarfsweise zu Vollsperrungen kommen. Straßen.NRW bittet Ortskundige und Unternehmen, die Josef-Kardinal-Frings-Brücke in Düsseldorf weiträumig zu umfahren und darüber auch ihre Zulieferer zu informieren. Die Baustelle und die Umleitungsstrecken sind ausgeschildert. Bis zum Abschluss der Sanierung stehen jeweils nur eine Fahrspur pro Fahrtrichtung zur Verfügung. Die Rheinbahn kann die Strecke weiterhin nutzen, allerdings ohne Gegenverkehr. Ab sofort dürfen sich die Bahnen nicht mehr auf der Brücke begegnen, sondern müssen sie einzeln passieren. Dadurch kann es zu Verspätungen kommen. Die Brückenunterkonstruktion der Gleisanlage wurde 2009 bereits verstärkt.
Über die Josef-Kardinal-Frings-Brücke führt die Bundestraße 1. Sie wurde 1929 gebaut und ist 780 Meter lang. Im zweiten Weltkrieg wurden Teile zerstört, aber 1951 wiederaufgebaut. Sie besteht aus fünf Teilbauwerken und zählt vier Fahrspuren.
Ein Ersatzneubau ist notwendig, da eine vollständige Sanierung der Josef-Kardinal-Frings- Brücke inklusive der notwendigen Anpassungen an die heutigen und zukünftigen verkehrlichen Anforderungen nicht möglich ist. Den Neubau einschließlich der Planung übernimmt die DEGES (Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH).
Sanierungoffensive des Landes
Das Land NRW hat im November 2023 mit der Sanierungsoffensive einen umfassenden Fahrplan zur Sanierung und Ertüchtigung der Verkehrsinfrastruktur vorgelegt. In den nächsten zehn Jahren sollen rund 400 Brücken in der Zuständigkeit von Straßen.NRW durch Ersatzneubauten erneuert werden. Minister Oliver Krischer machte sich am Dienstag (8.10.) vor Ort einen persönlichen Eindruck von der Schadenslage und den Sanierungsfortschritten. “Die Menschen vor Ort und die Unternehmen sind auf eine intakte Infrastruktur angewiesen. Deshalb hat für uns die Sanierung Priorität. Mit der Sanierungsoffensive NRW haben wir einen klaren Fahrplan für Straßen, Brücken und Infrastrukturanlagen vorgelegt, um den Standort Nordrhein-Westfalen zukunftsfest zu machen”, so Krischer. “Unsere Straßen, Brücken und Tunnelanlagen sind in die Jahre gekommen und vielerorts sanierungsbedürftig. Das hat zum einen mit dem starken Zuwachs insbesondere beim Güterverkehr zu tun. Zum anderen aber auch damit, dass wir in den letzten Jahrzehnten zu wenig in den Erhalt der vorhandenen Infrastruktur investiert haben”, betonte der Minister. Mit der Sanierungsoffensive und dem 11 Punkte umfassenden Handlungsprogramm, das unter anderem die Nutzung von Schnellbauweisen bei Ersatzneubauten beinhalte, habe die Landesregierung die Weichen dafür gelegt.