Düsseldorf: Demonstration und Kundgebung zum Jahrestag des Hamas-Terrors
Mehr 1000 Menschen haben in Düsseldorf an den Jahrestag des Hamas-Terror-Angriffs auf Israel am 7. Oktober 2023 gedacht. Sie zogen vom Graf-Adolf-Platz über die Königsallee und die Graf-Adolf-Straße zum Johannes Rau Platz. Die Demonstrierenden trugen ein großes Transparent mit den Bildern aller, als Geiseln verschleppten Menschen durch die Stadt. „Bring them home“ – Bringt sie nach Hause – lautete die Überschrift dazu. Am Ziel sprach bei der Abschlusskundgebung unter anderem die stellvertretende Ministerpräsidentin des Landes NRW, Mona Neubaur (Grüne), zu den Zuhörenden.
1170 Menschen getötet, 255 als Geiseln verschleppt
Vor einem Jahr – am 7. Oktober 2023 – überfielen mehrere hundert Hamas-Terroristen rund 50 jüdische Dörfer. Nach offiziellen Angaben wurden 1170 Menschen getötet, Häuser niedergebrannt und mehrere tausend Raketen auf Israel geschossen. Zudem verschleppten die Hamas-Verbrecher 255 Menschen als Geiseln; von denen rund 100 Personen immer noch in der Hand der Terroristen sind.
Hamas-Terror als alleiniger Auslöser der Kriegshandlungen in Nahost
Mona Neubaur betonte, der 7. Oktober 2023 sei eine Zäsur – auch für die jüdischen Menschen in Deutschland. Das Leid durch die aktuellen Militäraktionen Israels sei einzig und allein auf den Angriff der Hamas zurückzuführen. Die ohnehin hohen Sicherheitsstandards für Synagogen, jüdische Schulen und Kitas in NRW hätten noch einmal verschärft werden müssen. Neubaur sagte, man dürfe es nicht zulassen, dass sich jüdische Menschen in Deutschland und in Düsseldorf nicht sicher fühlten.
Tatsächlich berichteten mehrere Redner – darunter eine Schülerin des jüdischen Gymnasium, dass Schüler in den Pausen das Schulgelände nicht mehr verlassen dürfen. Andere berichteten, dass man sich nicht traue, eine Kippa in der Öffentlichkeit zu tragen.
Viele Familien betroffen
Zuvor hatte der Geschäftsführer der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf, Bert Römgens, an das Leid erinnert, dass der Terrorangriff der Hamas über viele Familien gebracht habe. Für sie sei die Zeit quasi stehen geblieben. Dass in Düsseldorf zahlreiche iranische Fahnen neben den Flaggen Israels zu sehen waren, erklärte eine Iranerin damit, dass die Mehrzahl der Menschen im Iran an der Seite Israels stünden. Der gemeinsame Gegner sei das verhasste Mullah-Regime, das immer wieder Leid über die Menschen bringe.
Ein gemeinsames Gebet
Rabbiner Lewin und Kantor Malinsky sprachen das Gebet El male rachamim & Kaddish. Die Kundgebung wurde musikalisch umrahmt von Shai Terry und Russell Poyner. Organisiert wurde der Marsch von der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf gemeinsam mit der Initiative „Run for their lives“, dem Jüdischen Studierendenverband NRW, der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Düsseldorf, der Deutsch-Israelischen Gesellschaft in Düsseldorf und Kehila NRW.
Am Montag (7.10.) wird in Gedenken vor der Rathaus die Flagge Israels gehist. Um 18 Uhr finden ein Gedenken vor der Jüdischen Synagoge statt.