Düsseldorf: 1200 Menschen protestieren gegen Israel – Gegendemo erinnert an den Hamas-Angriff und das Schicksal der Geiseln
Rund 1200 Menschen haben am Samstag (5.10.) in Düsseldorf gegen das israelische Vorgehen im Gaza-Streifen gegen die Palästinenser und gegen die israelischen Angriffe auf die Terrororganisation Hamas im Libanon protestiert. Unmittelbar vor dem Jahrestag des Angriffs von Hamas-Terroristen auf Israel am 7. Oktober 2023 mit zahlreichen Ermordeten und der Entführung zahlreicher Geisel kam deren Schicksal dabei nicht zur Sprache. 20 mobile, pro-israelische Demonstranten der „Kö-Antifa“ erinnerte an Protestpunkten am Rande der Demo daran.
Zug über die Königsallee
Nach einem verhaltenen Start der Demonstration vor dem DGB-Haus war die pro-palästinensische Demo bei unserer Zählung an der Ecke Friedrich-Ebert-Straße/Oststraße auf die Zahl von rund 1200 angewachsen. Nach ersten Angaben eines Polizeisprechern zogen die Teilnehmenden friedlich durch Düsseldorf – über die Oststraßen die Graf-Adolfs-Straße und die Königsallee ging es zur Abschlusskundgebung auf den Schadowplatz. Dort standen die Teilnehmenden erneut der israelfreundlichen Gegendemo gegenüber. Über Lautsprecherdurchsagen provozierten sich beide Gruppen. Teilweise verstärkte die Polizei ihre Präsenz zwischen den verfeindeten Lagern, um diese zuverlässig voneinander trennen zu können.
Solidaritätsreden für die Palästinenser
Am Beginn und Ende der Demonstration wandten sich zahlreiche Redende gegen das harte Vorgehen von Israel. Erneut kam das Schicksal der Geisel nicht in den Reden vor. Stattdessen wurde offen gedroht. Die Palästinenser würden sich ihr Land zurückholen, hieß es. Die Polizei fertigte nach Angaben eines Sprechern einige Anzeigen. Darin ging es zum einen um den gerichtlich verbotenen Spruch „From the river to the Sea – Palestine will be free“, der in einer leichten Abwandlungen skandiert wurde. Zum anderen entdeckten Beamte Fahnen im Demozug, die der Terrororganisation IS zugeschrieben werden – und die deshalb verboten sind.
Starkes Polizeiaufgebot als Begleitung
Start der Demo war kurz nach zwei Uhr mit einer Kundgebung auf der Friedrich-Ebert-Straße. Das Ende war gegen 18 Uhr auf dem Schadowplatz. Durch den Protestzug und ein starkes Polizeiaufgebot als Begleitung kam es am Samstagnachmittag in der Düsseldorfer Innenstadt zu Verkehrsbehinderungen.