„Tag der nachhaltigen Mobilität“ als Sinnbild für die Lage in Düsseldorf

Die Stadt feiert die Premiere des Tags der nachhaltigen Mobilität am Sonntag (15.9.) als gelungen. Ddorf-aktuell hatte beim Besuch eher den Eindruck, als sei da noch viel Luft nach oben – wie auch bei der Verkehrswende in Düsseldorf. Sicherlich gelungen war die Präsentation der neuen Marke “Wege für alle”, denn die Banner und Fahnen waren überall zu sehen.

Die Geschäftsseite der Kö war für den Mobilitätstag zwischen Steinstraße und Corneliusplatz für den Autoverkehr gesperrt
Was fehlte, waren Besucher*innen – die es an einem Sonntag nicht unbedingt zu einem Mobilitätstag auf die Kö zog. Vor der Bühne, die durchaus interessante Programmpunkte bot, war kaum etwas los. Auch an vielen Ständen freute man sich, wenn mal einzelne Interessierte stehenblieben. Am dichtesten umlagert waren das Glücksrad des Fahrradhändlers Lucky Bike und die Fahrradwaschstraße.

Viele nutzen das Angebot der Fahrradwaschstraße
Etwas ungeschickt war die Planung der Stände der Autohändler. Statt sie mit ihren Fahrzeugen auf den Parkstreifen zu positionieren, präsentierten sich die PS-Boliden auf dem Radstreifen und den Baumscheiben.

Gottfried Schulz mit seiner Fahrzeugpalette
Aussteller erklärten den spärlichen Besucherstrom mit einem Mangeln an Informationen, zu wenig Werbung für den Tag und einem schlecht gewählten Wochentag – der Samstag wäre ihrer Meinung nach viel besser gewesen. Aber vielleicht wollte die Stadt ja die Autos an einem Samstag nicht von der Kö vertreiben – was wieder die Frage aufkommen lässt “Wege für alle”?
Eine autofreie Kö war schön zu erleben, das könnte zur Dauereinrichtung werden – hörte man immer wieder.

Der ADFC hatte auch eine Stellwand für Verbesserungsvorschläge
Mehr als 30 Institutionen, Initiativen und Unternehmen waren entlang der Kö und rund um den Corneliusplatz vertreten. Nicht alle hatten etwas mit Mobilität zu tun, wie Rolf Lenz, Baas der Alde Düsseldorfer, schmunzelte. Aber die Tradition des Radschlagens, die der Bürgerverein pflegt, ist schließlich auch eine Art der Fortbewegung – gewissermaßen.

Verkehrsdezernent Kral (rechts) am Stand der Alde Düsseldorfer
„In der Gemeinde leben“ gGmbH (IGL) stellte ihre Quartier-Rikschas vor und lud zur Fahrt ein. Unter dem Motto „jeder hat das Recht auf frischen Wind in den Haaren“ wurden bereits mehrere Rikschas angeschafft, die beispielsweise für Ausflüge mit Senioren und Menschen mit Handicap ausgeliehen werden können. Ein tolles Angebot, dass auch von der Bürgerstiftung Düsseldorf unterstützt wird.

Die Bürgerstiftung Düsseldorf hat ein breites Spektrum und informierte unter anderem über den Notgroschen für Senioren
Weiterhin konnten die Besucher*innen unterschiedliche Lastenräder oder E-Scooter ausprobieren, sich bei der Rheinbahn über das ÖPNV-Angebot informieren oder bei der Verkehrswacht die Seh- und Hör- und Reaktionsfähigkeit testen. Die Connected Mobility Düsseldorf (CMD) war ebenso vertreten wie die Volkshochschule, der ADFC und die Lastenhelfer. Sharing-Anbieter, Fahrradhandel und Autohäuser informierten an ihren Ständen. Der Behindertenrat hatte den Blindenparcour aufgebaut, an dem jeder ausproblieren konnte, wie man sich orientieren muss, wenn man nichts mehr sieht.

Der Testparcour für E-Scooter
Auf der Bühne gab es Gesprächsrunden zu den Themen “Leben ohne eigenes Auto” oder “Wege für alle – Herausforderungen und Chancen nachhaltiger Mobilität”. “Hilleke Brass 5” und der “IndigoJazzlounge” unterhielten mit Live-Musik und die „Physikanten“ mit einer Experimentiershow.

Hilleke Brass 5
Mobilitäts- und Umweltdezernent Jochen Kral war auf dem Mobilitätstag unterwegs und suchte an vielen Ständen das Gespräch.

An Stellwänden wurden Themen und Probleme an Örtlichkeiten diskutiert
“Ich bin angetan zu sehen, wie viele Düsseldorfer sich für nachhaltige Mobilität interessieren. Unser Ziel ist es, Alternativen zum Auto sichtbarer und attraktiver zu machen – und dieser Tag war ein wichtiger Schritt in diese Richtung. Mit dem Aktionstag wollen wir zeigen, wie, von Elektro-Auto, über Bus und Bahn bis zum Rad, umweltbewusstes Verhalten dazu beitragen kann unserem Ziel der Klimaneutralität 2035 näherzukommen,” betonte Kral.
Weitere Eindrücke

Die Benrather Initiative für Nachhaltigkeit thematisierte die sichere Verkehrsführung zum neuen Standort der Realschule und des Schlossgymnasiums

Bei der Volkshochschule gab es zahlreiche Informationen und auch Führungen

Lastenräder warteten auf Interessierte zur Probefahrt

Der Geschäftsführer der Verkehrswacht, Simon M. Höhner, im Interview

Der mobile Stand von Düsseldorf Marketing

Mercedes war einer der Autohändlicher, die ihre Pkw präsentierten

Die CMD präsentierte an ihrem Stand die Umbauten am Carlsplatz

Die Lastenhelfer wissen, man kommt auch ohne Auto aus. Das stellen sie regelmäßig mit emissionsfreuen Transporten u.a. für die Tafel unter Beweis

Die Stadt hatte Stände zu verschiedenen Mobilitätsformen aufgebaut

Auch die Rheinbahn präsentierte ihr breites Angebot

“Gegenseitige Rücksicht” ist eigentlich in der Straßenverkehrsordnung vorgeschrieben – offenbar aber nicht bei allen Verkehrsteilnehmenden bekannt

An den Ständen der Stadt konnte man sich Stempel holen, mit der ausgefüllten Karte war die Teilnahme an der Tombola möglich

Bei bestem Wetter startet der erste Mobilitätstag in Düsseldorf