Marke „Wege für alle“ soll Düsseldorf zur Stadt der gleichberechtigten Mobilität führen
Die Maßnahmen überzeugen wenig, aber einen Markennamen hat die gleichberechtigte Mobilität in Düsseldorf jetzt. Unter „Wege für alle“ will die Stadt mit ihren Kooperationspartnern dafür sorgen, dass bis 2035 alle Verkehrsteilnehmenden gleichberechtigt sind. So verkündet am Donnerstag (12.9.) im Rathaus bei der Präsentation der neuen Marke.
Ziel ist es, die Mobilitäts-Projekte und -Aktivitäten der Stadt Düsseldorf sichtbarer zu machen. Fußverkehr, Radverkehr, Kraftfahrzeugverkehr, Busse und Bahnen sollen gleichberechtigt werden.
“Unsere neue Marke ‘Wege für alle’ bedeutet: Jede Mobilitätsart soll in der Landeshauptstadt für sich genommen so fortentwickelt werden, dass sie eine gleichberechtigte Rolle in der zukünftigen, klimafreundlichen Mobilität Düsseldorfs einnimmt. Es ist nicht beabsichtigt nur einzelne Mobilitätsarten zu fördern oder einzelne auszuschließen. Wir möchten die Infrastruktur und die Angebote des Umweltverbunds, ÖPNV, Rad- und Fußverkehr, weiter ausbauen und den motorisierten Individualverkehr als leistungsfähigen Verkehrsträger erhalten sowie stadt- und klimagerecht weiterentwickeln”, betonte der Oberbürgermeister.
Kommentar: „Nit quake, make“
Dass dies nur gelingen kann wenn die Verkehrsräume neu verteilt werden scheint logisch. Allerdings werden die Maßnahmen dazu mehr als zögerlich realisiert, wie man am jüngsten Beispiel der Graf-Adolf-Straße sieht. Unter Mitwirkung der Anlieger gab es den Antrag eine Fahrspur für den Radverkehr umzuwidmen. Vorerst als Verkehrsversuch, ähnlich der Luegallee. Daraus wurde nichts, da die Autolobby Nachteile für den motorisierten Individualverkehr sah. Eine Marke hilft nichts, wenn dann doch gekniffen wird. Lösungen mit Zufriedenheit für alle Seiten wird es nicht geben, dazu wurde in den vergangenen Jahrzehnten alles zu sehr auf den Autoverkehr abgestimmt.
Eine Säule der Marke “Wege für alle” beinhaltet „sichere und barrierefreie Verkehrsräume mit hoher Aufenthaltsqualität zu schaffen, die allen Verkehrsteilnehmern offenstehen und den öffentlichen Raum gerecht verteilen.“ Da fragt man sich wo die autofreie Kö zumindest auf der Geschäftsseite bleibt? Hier regt man sich immer noch über die Auto-Poser auf, dabei könnte man sie und die unermütlichen Parkplatzsucher ganz einfach aussperren – PAssanten und Radfahrende würde es freuen.
Die Stadt hat ermittelt, dass 86 Prozent der Düsseldorfer*innen sich eine grundlegende Veränderung der Mobilität in ihrer Stadt wünschen. Dabei sind sich die meisten in den Punkten mehr öffentlicher Nahverkehr, mehr Fuß- und Radverkehr und weniger Autoverkehr einig. In Kommentaren in Sozialen Medien ist die Unzufriedenheit und eine eher geringe Akzeptanz bezüglich der kommunalen Pläne und Projekte im Gebiet der neu gedachten Mobilität erkennbar. Die Antwort darauf ist die Schaffung der neuen Marke „Wege für alle“.
Der Carlsplatz, die geplante Fahrradstraße Am Wehrhahn sowie der Start der U81 zum Flughafen werden als positive Beispiele aufgeführt. Die ebenfalls genannte hochauflösende Erfassung des Zustandes des Straßennetzes führte bei vielen Düsseldorfer*innen nur zu einem müden Lächeln, da sie die Schlaglöcher und Huckelpisten in ihren Stadtteilen auch ohne aufwendige Erfassung benennen könnten. Ganz davon abgesehen, dass die Erfassung alleine noch keine Fahrbahnerneuerung nach sich zieht.
Aber die Pläne sind ja auf 2035 ausgelegt – da ist ja noch Zeit.