Düsseldorf Hamm: Diskussionen bei der Präsentation der Bauplanungen „Hinter der Böck“
Im Juli 2024 hatte der Stadtplanungsausschuss beschlossen, von der „durchzuführenden frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung … abzusehen, da eine frühzeitige Unterrichtung der Öffentlichkeit bereits auf der Grundlage des Bebauungsplanvorentwurfes Nr. 03/007 erfolgt ist“. So war es im Düsseldorfer Amtsblatt zu lesen. Damit hätte der aktualisierte Bebauungsplan für das Planungsgebiet „Hinter der Böck“ in Hamm bis zum 4. Oktober lediglich im Internet veröffentlicht, beziehungsweise über das Landesportal eingesehen werden. Da machte der Förderverein Hamm aber nicht mit. „Es gibt doch noch Diskussionsbedarf. Und den kann man am besten direkt vor Ort zufriedenstellen“, meinte der Fördervereinsvorsitzende Daniel Leuchten. „Deshalb haben wir bei der Stadtverwaltung und bei Oberbürgermeister Keller interveniert.“
Deshalb war Stadtplanungsamtsleiter Kai Fischer mit seiner Mannschaft am Mittwoch (11.9.) zum Informationsabend in die Mensa der KGS Florensstraße gekkomen. Dort erwarteten gut 200 Hammer*innen die Präsentation des aktuellen Planungsstandes und Antwort auf zahlreiche offene Fragen.
Fischer war nicht zum ersten Mal in Hamm, denn das Thema Bebauung des Gebietes beiderseits „Hinter der Böck“ ist seit 2012 ein Thema. Die Hammer*innen hatten bereits vor Jahren ihre Einwände, Anregungen, Ideen dem Stadtplanungsamt mitgeteilt. So erläuterten Fischer und Planungsamtsmitarbeiter Jörg Vortkamp die aktuellen Planungen, die sich nur noch auf einen Teil des ursprünglichen angedachten 22 Hektar großen Baugebietes beziehen. „Die ersten Gedanken bezogen sich ja auf den Bereich auf beiden Seiten der Straße Hinter der Böck. Wir sind aktuell aber dabei, nur den westlichen Bereich zu planen. Das ist die Fortschreibung auf Grundlage des öffentlichen Beteiligung von 2015/16“, erklärte Fischer. „Das ist ein 8,5 Hektar großes Gebiet.“
Auf der 850.000 Quadratmeter großen Grundfläche sollen nach den Planungen der Stadt, 80 Ein-, Zwei-Familienhäuser und nur wenige Mehrparteienhäuser entstehen. Auf den städtischen Flächen „sind nur Wohngebäude zulässig, die mit Mitteln der sozialen Wohnraumförderung gefördert werden könnten“. Grün- und Regenwasser-Versickerungsflächen sind ebenfalls angedacht. Das alles soll den dörflichen Charakter des Stadtteils am Rhein aufgreifen.
Neben den allgemeinen Anforderungen wurden auch konkretere Festlegungen präsentiert. Die Einzel- und Doppelhäuser dürfen maximal zwei Wohneinheiten pro Haus haben, die Firsthöhe darf zwölf Meter nicht übersteigen und die Häuser müssen alle ein Satteldach haben. „Die Firsthöhe der derzeitigen Bebauung am Rand des Neubaugebietes liegt zwischen acht und 16 Metern“, erklärte Fischer.
Aber die Hammer*innen haben es selbst in der Hand, ob sie die vollen zwölf Meter ausschöpfen. Das Baugebiet gehört größtenteils Ortsansässigen, einen Investor, der alles nach seinem Schema F hochzieht, gibt es nicht. Die Grundstückseigentümer*innen sind auch nicht verpflichtet, zu bauen. Das hängt von der jeweiligen Lust und Laune und den finanziellen Möglichkeiten ab.
Der Aufreger des Abends war die Verkehrs- und Parkplatzsituation. Die Hammer*innen befürchten, dass die sowieso schon angespannte Verkehrssituation, besonders zwischen 7 und 9 Uhr sowie 16 bis 18 Uhr, und die kaum vorhandenen Parkplätze im öffentlichen Raum noch mehr unter Druck kommen. „Wir haben ein Verkehrsgutachten erstellt. Das ist auch einer der Gründe, warum der Plan, den wir heute vorstellen, so aussieht, wie er aussieht“, betonte der Planungsamtsleiter. „Wir glauben, dass diese zusätzliche Bebauung verträglich ist.“
„Ich bin bis auf einige Nuancen mit den Festlegungen einverstanden“, meinte Franz-Josef Etz. „Ich würde nach den jetzigen Vorgaben bauen.“ Und so gab es erstaunlicherweise nach der ersten von zwei Vorstellungsrunden sogar Applaus in der Grundschulmensa.