Begegnungswoche Düsseldorf geht auf interkulturelle Reise
Das gegenseitige Kennenlernen und die Begegnung der Religionen, Weltanschauungen, Kulturen, Lebensweisen und Fähigkeiten war Inhalt der 20. Düsseldorfer Begegnungswoche, die von der Polizei Düsseldorf in Kooperation mit dem Verein “Begegnen” und dem “Forum Demokratie Düsseldorf” vom 2. bis zum 6. September organisiert wurde.
Premiere war es für Polizeikommissarin Seher-Yeliz Ates, die seit diesem Jahr die Stelle der Kontaktbeamtin für interkulturrelle und interreligiöse Angelegenheiten im Polizeipräsidium Düsseldorf bekleidet. Mit ihr gemeinsam begrüßten die NRW-Antisemitismusbeauftragte Sabine Leutheusser-Schnarrenberger und Polizeipräsidentin Miriam Brauns am Montagmorgen (2.9.) die Teilnehmer*innen.
Das Teilnehmerfeld war sehr gemischt und reichte von der Pfarrerin über die Polizistin bis hin zum Rentner. Das umfangreiche Programm stand an den fünf Tagen jeweils unter einem Oberbegriff. Nach dem ersten Kennenlernen am Montag gab es den Impulsvortrag “Antisemitismus und Antimuslimischer Rassismus in Gesellschaft und Schule” von Herrn Prof. Dr. Karim Fereidooni mit anschließender Diskussion. Eindrucksvoll war die Theaterinszenierung von Andreas Schmidt „Ein ganz gewöhnlicher Jude“.
Unter der Überschrift „Erinnern“ besuchte die Gruppe am Dienstag die Mahn- und Gedenkstätte und wurde von Horst A. Wessel und Helmut Schneider auf einem Stolpersteinspaziergang durch Oberbilk begleitet. Gemeinsam mit Dirk Sauerborn haben Schneider und Wessel das Buch „Düsseldorf-Oberbilk hat es in sich!“ geschrieben und berichteten interessante Begebenheiten.
Der Mittwoch war dem Thema Religionen gewidmet und startete mit einem Besuch der evangelischen Kreuzkirche an der Collenbachstraße. Pfarrer Stephan Scharf freute sich über das angeregte Gespräch, bei dem die theologischen Fragen die Knackpunkte aufzeigten, die Einfluss auf das Verhalten miteinander haben. Anschließend ging es zur Synagoge an der Paul-Spiegel-Straße und schließlich zur Moschee an der Münsterstraße. Jeder Tag endete mit einem Rückblick.
Zu den Themen Antirassismus und Diskriminierung absolvierte die Gruppe am Donnerstag ein Training, das vom Forum Demokratie Düsseldorf durchgeführt wurde. Sejfuddin Dizdarevic vom Kreis der Düsseldorfer Muslime komplettierte das Tagesprogramm mit seinem Vortrag „ Srebrenica und die neue Rechte“.
Nach einem Besuch des Multikulturellen Forums an der Erkrather Straße am Freitagvormittag war viel Zeit für eine abschließende Reflektion eingeplant. Alle Teilnehmer*innen hätten sich im „normalen“ Leben wahrscheinlich nie getroffen. Die gemeinsame Erfahrungen der Woche haben ihren Blick in die Stadtgesellschaft geschärft und dafür sensibilisiert, auch einmal den Standpunkt zu wechseln. Trotz der Unterschiedlichkeit der Teilnehmenden stand immer der Mensch im Mittelpunkt.
Die deutliche Empfehlung an alle Düsseldorfer*innen lautete: „Die Teilnahme an der 21. Begegnungswoche im nächsten Jahr lohnt sich auf jeden Fall!”