Zweites Spiel, erste Niederlage – für Borussia Düsseldorf läuft es zum Saisonstart nicht rund
Die Borussen hatten es nicht nur geahnt, sie hatten es gewusst. Vor der Saison in der Tischtennis Bundesliga (TTBL) sprachen Trainer, Manager und Spieler über die Probleme, die die TTBL, die Champions League und auch der nationale Pokal für den Double-Gewinner der vergangenen Saison bereithalten wird. Und die Gegner hatten sich vorbreitet: der TTC Rhönsprudel Fulda-Maberzell, die TTF Liebherr Ochsenhausen oder auch der 1. FC Saarbrücken verpflichteten Verstärkung. Genau zwei dieser Neuverpflichtungen sorgten dafür, dass die Borussia am Freitag (30.8.), dem zweiten Spieltag der TTBL 2024/25, die erste Niederlage einstecken musste. Beim 0:3 des amtierenden Meisters in Fulda hatten die Düsseldorfer nicht wirklich viel zu bestellen. „Natürlich bin ich nach dieser Niederlage enttäuscht. Aber Fulda war einfach besser, das muss man so festhalten“, urteilte Borussia-Cheftrainer Danny Heister.
Fulda schickte mit Dimitrij Ovtcharov (Weltrangliste 16) und dem Taiwanesen Kao Cheng-Jui (Wrl. 32) zwei Olympiateilnehmer der Spiele in Paris zusammen mit dem deutschen Nationalspieler Fanbo Meng (Wrl. 142) an den Tisch. Heister bot mit Anton Källberg (Wrl. 23), Timo Boll, der nach seiner Ankündigung, sich vom internationalen Spielgeschehen zurückzuziehen nicht mehr in der Weltrangliste geführt wird und Kay Stumper (Wrl. 125) auf. Damit stand es bei den Olympia-Teilnehmern ausgeglichen, denn Boll war in Paris gemeinsam mit Ovtcharov für Deutschland am Start, während Källberg mit Schweden sogar olympisches Mannschaftssilber erspielte.
Doch das war es in Fulda aber auch mit der Ausgeglichenheit. Sportlich waren die Gastgeber überlegen. Stumper begann gegen Ovtcharov zwar furios, führte mit 4:0 Punkten, doch am Ende stand eine Niederlage mit 0:3 Sätzen auf der Anzeigetafel. Der Ex-Borusse Ovtcharov hatte mit seinem starken Aufschlag-Rückschlag-Spiel die meisten Punkte gemacht und so Stumper den Zahn gezogen. „Wenn man gegen Dima gewinnen will, dann muss man ihm das auch durch die Körpersprache zeigen. Das habe ich bei Kay vermisst“, analysierte Heister.
Källberg sollte die Borussia danach eigentlich wieder ins Spiel bringen. Doch sein Gegner, der erst 19 Jahre alte Kao Cheng-Jui, erwies sich in diesem Match als der bessere Spieler. „Anton hat viel zu oft und zu früh mit der Rückhand gespielt. Im dritten Satz hat er das anders gemacht, und da lief es auch. Leider hat er das nicht durchgezogen und hatte dann in der Schlussphase des vierten Satzes auch etwas Pech“, so Borussia-Manager Andreas Preuß.
Der 43-Jährige Routinier Boll sollte die Partie nicht mehr drehen können. Der Rekordeuropameister, der ohnehin nicht gern gegen Meng spielt, verlor mit 1:3 Sätzen. „Fulda hat einen frischeren Eindruck gemacht als wir“, resümierte Preuß und hat vor dem Pokal-Achtelfinale in drei Wochen kein gutes Gefühl. „Bis dahin müssen wir uns deutlich steigern. Im Moment reicht keiner unserer Spieler an seine Form heran.“
TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell – Borussia Düsseldorf 3:0
Dimitrij Ovtcharov – Kay Stumper 3:0 (11:9, 11:6, 11:9)
Kao Cheng-Jui – Anton Källberg 3:1 (11:9, 11:8, 5:11, 11:8)
Fanbo Meng – Timo Boll 3:1 (4:11, 11:2, 13:11, 11:8)