Borussia Düsseldorf startet mit hart erarbeitetem Sieg in die Saison
Die Borussia gewinnt am Sonntag (25.8.) zum Saisonauftakt in der Tischtennis Bundesliga mit 3:0 gegen den ASC Grünwettersbach. Was klingt wie ein standesgemäßer Sieg des amtierenden deutschen Meisters über einen der möglichen Playoff-Kandidaten war in Wahrheit jede Menge harte Arbeit. Alle drei Matches gingen über die volle Distanz von fünf Sätzen, in allen drei Begegnungen mussten die Düsseldorfer mindestens einen Gang zulegen, um die Oberhand zu behalten.
„Das war nicht so eindeutig, wie es klingt. Alle drei Spiele waren im fünften Satz und es wäre auch okay gewesen, wenn wir eins gewonnen hätten“, meinte der Ex-Borusse Ricardo Walter (Weltrangliste 61). „Aber am Ende hat Düsseldorfs Qualität sich durchgesetzt und wir müssen gucken, dass wir in den anderen Spielen punkten.“
Walther hatte das Vergnügen gegen den ehemaligen Weltranglistenersten Timo Boll anzutreten. Boll spielt seine letzte Saison als aktiver Tischtennis-Profi. Nicht die schlechteste Situation für beide, sind sie doch ehemalige Mannschaftskameraden bei der Borussia und in der Nationalmannschaft. Außerdem sind sie befreundet und waren noch zwei Tage vor dem professionellen Liga-Duell gemeinsam eine Runde Golf spielen. An der Platte schenkten sich beide aber nichts. Walther wollte Boll den Auftakt seiner Abschiedstournee vermiesen, der Düsseldorfer wollte seinen Abschiedsauftakt siegreich gestalten. So stachelten sich die beiden spielerisch von Satz zu Satz immer mehr an, bis es im fünften zu spektakulären Ballwechseln kam. „Ich habe mich schon ein bisschen eingerostet gefühlt, habe zwei Wochen Pause gemacht nach den Olympischen Spielen. Das Grundgefühl war zu Beginn noch nicht so, wie man sich das wünscht“, erklärte Boll. „Ich habe dann versucht, die Basics hinzubekommen: sauberen Rückschlag, den Rick dann nicht gleich verwandeln kann, anständige Topspins, gut bewegen. Das hat funktioniert und ich habe Sicherheit in mein Spiel bekommen. Zum Schluss wurde es, ich würde nicht sagen hochklassig, aber passabel.“ Nach dem verwandelten Matchball belohnten die Zuschauer*innen auf der Tribüne den 43-Jährigen Linkshänder mit ohrenbetäubenden Jubel.
Diese Belohnung war bei Anton Källberg (Wrl. 23) noch etwas leiser ausgefallen. Der Schwede, Silbermedaillengewinner im Mannschaftswettbewerb bei den Olympischen Spielen in Paris, tat sich schwer gegen den brasilianischen Olympiateilnehmern Guilherme Teodoro (Wrl. 130). Immer wieder fehlte es Källberg an Konzentration und brachte so den Grünwettersbacher zurück ins Match. Im fünften Durchgang stand aber der Källberg am Tisch, der in Paris Silber gewann: stark, kompromisslos und blitzschnell gewährte er Teodoro nur noch einen einzigen Punkt und bescherte der Borussia das 1:0.
Mit einer 2:0-Führung im Rücken traf Dang Qiu (Wrl. 12) auf die ASC-Neuverpflichtung Leo De Nodrest (Wrl. 294). In seinem Bundesliga-Debüt trat der Franzose ohne Respekt an. Qiu, der zu Beginn etwas schwerfällig wirkte, bekam das in Form eines 0:2-Satz-Rückstandes deutlich zu spüren. Aber der Penholderspieler fand noch ins Spiel und konnte das Match drehen. Am Ende hatte Qiu zu Recht die Nase vorn. Ein guter Rückschlag des 27-Jährigen brachte den Sieg in diesem Match und in dieser Begegnung.
Borussia Düsseldorf gelang zum Auftakt ein 3:0-Sieg gegen einen ASC Grünwettersbach, der sich zweieinhalb Stunden lang heftig wehrte. „Wir haben 3:0 gewonnen, aber es hätte auch andersrum ausgehen können. Von daher sind wir froh, das Spiel heimgebracht zu haben“, urteilte Boll.
Borussia Düsseldorf – ASC Grünwettersbach 3:0
Anton Källberg – Guilherme Teodoro 3:2 (11:9, 11:6, 6:11, 9:11, 11:1)
Timo Boll – Ricardo Walther 3:2 (5:11, 11:2, 11:5, 7:11, 11:9)
Dang Qiu – Leo De Nodrest 3:2 (10:12, 10:12, 11:7, 11:8, 11:8)