Flughafen Düsseldorf: Chef warnt vor dem Verlust von Flugverbindungen und Arbeitsplätzen
Der Chef des Düsseldorfer Flughafens, Lars Redeligx, mahnt den Erhalt der Flexibilität bei nächtlichen Starts und Landungen in Düsseldorf Lohausen an. Dabei geht es ihm im Kern um weniger Auflagen zur Nutzung der zweiten Start- und Landebahn. Laut der Mitteilung soll der Angerlandvergleich dabei allerdings weiterhin eingehalten werden. Demgegenüber sperrt sich die Bürgerinitiative Bürger gegen Fluglärm gegen die Lockerung der Auflagen. Sie macht den Vorschlag, dass die Luftaufsicht über verspätete Starts und Landungen entscheiden soll.
Extremwetter im Juli 2024
Der Vorsitzende der Geschäftsführung am Düsseldorfer Flughafen verweist in seinem Statement auf die Zunahme extremer Wetterlagen und deren Einfluss auf die Verspätungen im europäischen Luftverkehr. Die wetterbedingten Verspätungsminuten pro Flug in Europa hätten im Juli 2024 um 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr zugenommen. Hinzu kämen Einschränkungen der Kapazitäten durch den Ukraine Krieg durch sogenannte No-Fly-Zones, Personalengpässe in der Flugsicherung und Ausfälle und Verspätungen durch weltweite IT-Störungen.
Weniger Nachtlandungen als im Vorjahr
Trotz all dieser Einflüsse und einer Zunahme des Luftverkehrs generell um 3560 Flugbewegungen im Jahr 2024 gegenüber dem Vorjahr, habe der Düsseldorfer Airport von Januar bis Juli mit 746 nächtlichen Landungen unter dem Wert von 766 für 2023 gelegen. Rechne man die Wettereinflüsse heraus, falle der Unterschied sogar noch größer aus.
Ständige Verbesserungen
Auch weiterhin werde der Düsseldorfer Flughafen alles tun, um die Pünktlichkeit zu verbessern und nächtliche Landungen zwischen 23 und 6 Uhr morgens auf ein Minimum zu begrenzen. Hierzu trügen sowohl die Handlingpartner bei als auch technische Verbesserungen. Als Beispiel nennt Redeligx neuartige Sensoren, die noch genauer als bisher vor Gewitter warnen und dadurch dazu beitragen, dass länger auf dem Vorfeld gearbeitet werden kann.
Nicht noch härtere Auflagen
Der Flughafenchef warnt allerdings vor einer zu restriktiven Auslegung der ohnehin strengen Auflagen in Düsseldorf. Verspätete Landungen seien weiterhin in einem begrenzten Rahmen zulässig. Nur so könnten Passagiere ohne Umwege über umliegende Flughäfen ihr Ziel erreichen und die Maschinen an ihren Wartungsstandort zurückkehren. Redeligx wörtlich: „Unsere jetzigen Nachtflugregelungen beinhalten die notwendige Flexibilität, um auf Störungen und Verspätungen reagieren zu können. Einschränkungen verursachen erhebliche Nachteile für Passagiere und Airlines. Funktionierende und wirtschaftliche Flugzeugumläufe sind für den Flugverkehr von zentraler Bedeutung. Ohne sie droht die Verlagerung von Flugzeugen an andere Standorte. Das bedeutet den Verlust von Flugverbindungen und Arbeitsplätzen. Flexibilität ist daher für die Zukunftsfähigkeit des Flughafens wichtig.“
Initiative will Luftaufsicht in die Pflicht nehmen
Die Bürger gegen Fluglärm hingegen fordern, dass jeder, der in Düsseldorf nach 22 Uhr starten oder nach 23 Uhr landen möchte, eine Genehmigung der Luftaufsicht einholen soll. Diese sei ohnehin 24 Stunden am Tag in Bereitschaft. Gegen verspätete Landungen, die begründet werden könnten, habe niemand etwas. Allerdings dürfe nicht einfach jeder die späten Zeiten nutzen ohne jemanden zu informieren oder fragen zu müssen.