Düsseldorf Flingern: Quartierswäldchen statt Schotterfläche
Ein „Pocketpark“ oder auf deutsch „Westentaschen-Park“ ist eine Möglichkeit, um in der Stadt neue Grünräume zu schaffen. Das bringt Erholungsräume für die Anwohner*innen und trägt außerdem zur Abkühlung der Stadt bei. Am Freitag (19.7.) wurde – rund ein Jahr nach dem ersten Spatenstich – auf dem Grundstück an der Albertstraße der neue Park eröffnet. Auf der 2000 Quadratmeter großen ehemaligen Schotterfläche wurden Wege angelegt, Bäume und Sträucher gepflanzt.
Die städtische Fläche an der Albertstraße war ursprünglich Teil einer Kleingartenanlage, die nach 1990 im Zuge des U-Bahn-Baus benötigt wurde. Anschließend nutzte ein Autohaus den Bereich als Parkplatz und versiegelte das Grundstück dafür mit Schotter und Asphalt.
Nun wurden in Abständen von je drei Metern Bäume in Gruppen gepflanzt, um einen Wald-Charakter zu erzeugen. Ausgewählt wurden 25 verschiedene Baumarten und -sorten, darunter Ulmen, Zerreichen, Amberbäume und verschiedene Kiefern. Außerdem gibt es abwechslungsreiche, vielfältig bepflanzte Bereiche und an den Grundstücksgrenzen heimische Großsträucher wie Sanddorn, Feldahorn, Roter Hartriegel und Traubeneiche. Als Sichtschutz dienen im südlichen Bereich im engen Abstand säulenförmige, schnellwüchsige Bäume. Bei der Pflanzenauswahl wurde Wert auf klimaangepasste Arten gelegt. Die breite Palette an Arten sorgt für einen schönen Anblick zu allen Jahreszeiten – von der Blüte im Frühjahr, über bunte Herbstfärbungen bis hin zu immergrünen Gehölzen.
Bei der Planung und Umsetzung wurde darauf geachtet, dass anfallendes Regenwasser direkt vor Ort für die Bewässerung der Bäume im Park genutzt wird. Das Prinzip nennt sich Schwammstadt, denn anstatt in die Kanalisation abzufließen, versickert das Wasser über die begrünte Fläche. Von der Mulde aus sind unterirdisch mehrere mit Kies gefüllte Pufferspeicher installiert, die eingeleitetes Regenwasser aufnehmen können, um es zu versickern. Über einen Sinkkasten mit Schlammfang wird das Wasser in eine begrünte Versickerungsmulde geleitet. Abschließende Arbeiten dafür folgen in den kommenden Wochen. Zusätzlich wird von der benachbarten Grundwassersanierungsanlage ein Teil des gereinigten Wassers zur Verfügung gestellt, um in Trockenperioden damit zusätzlich wässern zu können.
Der Pocketpark kostet rund 700.000 Euro, wovon 90 Prozent aus Mitteln des Bundesprogramms “Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel” gefördert werden. Die Düsseldorfer Maßnahme gehört zu den ersten fertiggestellten Projekten in diesem Förderprogramm.