Düsseldorf: Mahn- und Gedenkstätte weitet Bildungspartnerschaften aus
Die Behörde Bildungspartner NRW fördern seit fast zehn Jahren Kooperationen zwischen Schulen und außerschulischen Lernorten, wie etwa Museen und Gedenkstätten. Ziel ist es, den Schüler*innen einen passenden Zugang zur Geschichte des Nationalsozialismus zu eröffnen und ihnen die aktive Teilhabe an der öffentlichen Geschichts- und Erinnerungskultur zu bieten. Die Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf hat bereits mit sieben Düsseldorfer Schulen eine Bildungspartnerschaft geschlossen: dem Walter-Eucken-Berufskolleg, dem Friedrich-Rückert-Gymnasium, dem St. Ursula-Gymnasium, der Heinrich-Heine-Gesamtschule der VHS mit ihrer Abteilung schulische Weiterbildung, der Dieter-Forte-Gesamtschule und dem Lycée francais international Simone Veil.
Jetzt, kurz vor den Sommerferien, konnte Gedenkstättenleiter Dr. Bastian Fleermann die Zusammenarbeit mit zwei weiteren Schulen verkünden. Das Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium und die städtischen Realschule Benrath freuen sich auf die Zusammenarbeit mit der Mahn- und Gedenkstätte.
Die Schüler*innen der Bildungspartner-Schulen haben nicht nur die Möglichkeit in der Mahn-und Gedenkstätte die Ausstellungen zu besuchen und mit dem Team zu arbeiten. Durch das neue Beatrice-Strauß-Zentrum steht ein neuer Raum für Workshops und Veranstaltungen zur Verfügung. Dort wurden auch am Montag (24.6.) die Verträge mit den beiden Schulleitern der Benrather Schulen unterschrieben.
Martina Weiß, Schulleiterin des Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasiums, und Jens Kock, Schulleiter der städtische Realschule Benrath, waren mit ihren Koordinatorinnen für die neue Bildungspartnerschaft gekommen. Isabel Lehmkühler, Lehrerin am Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium, und Benita Gouda, Lehrerin an der Realschule Benrath, sind Ansprechpartnerinnen für die Kooperation an ihren Schulen und stimmen sich mit Anna Schlieck, Leiterin der Bildungsarbeit in der Mahn- und Gedenkstätte, über die Aktivitäten ab.
Mit beiden Schulen konnten bereits erfolgreiche Projekte umgesetzt werden. Lerngruppen der Realschule Benrath besuchten bereits in der Vergangenheit regelmäßig die Mahn- und Gedenkstätte. Einige Schüler*innen nahmen in der Dauerausstellung “Düsseldorfer Kinder und Jugendliche im Nationalsozialismus” an mehreren Workshops teil. Die Jugendlichen setzten sich mit verschiedenen Biografien auseinander und brachten ihr Wissen aus vergangenen Besuchen mit wachsender Sensibilität ein. Dabei gewannen auch den Mut, die Arbeitsweise der Mahn- und Gedenkstätte als Institution kritisch zu hinterfragen.
Das Gedenken zum Novemberpogrom von 1938 wurde im vergangenen Jahr von Schüler*innen des Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasiums gestaltet. Sie entwickelten gemeinsam mit der Schauspielerin Julia Dillmann eine szenische Lesung zur Geschichte der Düsseldorfer Familie Mayer, die am 9. November 2023 in der Gedenkstunde des NRW-Landtags aufgeführt wurde. Dabei hatten sie auch Gelegenheit sich mit Thomas Mayer, Nachkomme der Familie Mayer, über seine Familiengeschichte auszutauschen.