Düsseldorf / Niederlande: Polizei gelingt Schlag gegen Geldautomaten-Sprenger
21 Geldautomaten-Sprengungen in ganz Deutschland gehen mutmaßlich auf das Konto der „Audi-Bande“, gegen die die Polizei am Donnerstag (20.6.) einen entscheidenden Erfolg verzeichnen konnte. Fünf Tatverdächtige im Alter zwischen 30 und 39 Jahren sind in Südholland festgenommen werden. Auf einer Pressekonferenz informierte die Polizei am Montag (24.6.), dass dies durch die monatelange Ermittlungen einer Spezialkommission in Zusammenarbeit mit in- und ausländischen Behörden gelingen konnte.
Bei der Staatsanwaltschaft Düsseldorf ist die Zentral- und Ansprechstelle für die Verfolgung Organisierter Straftaten in Nordrhein-Westfalen (ZeOS NRW) angesiedelt, die auch für die Automaten-Sprenger zuständig ist. Seit Juni 2023 gibt es bei der Düsseldorfer Polizei eine Ermittlungskommission, die sich mit den Automatensprengungen in Mettmann, Mönchengladbach, Neuss, Viersen und Wuppertal beschäftigte. Neben der Auswertung sämtlicher digitaler und analoger Spuren, standen die Polizeibeamten im ständigen Austausch mit den anderen Ermittlungskommissionen im Land, den zuständigen Dienststellen im Bundesgebiet und den niederländischen Strafverfolgungsbehörden.
Im Laufe der Ermittlungen ergaben sich Hinweise auf fünf mutmaßliche Täter, die für mindestens 21 Geldautomatensprengungen im Zeitraum von August 2020 bis Juni 2024 mit Schwerpunkt in Nordrhein-Westfalen verantwortlich sein sollen.
Den entscheidenden Durchbruch gab es nach der Sprengung eines Automaten in Offenau, Landkreis Heilbronn, Baden-Württemberg. Denn anschließend konnten die Tatverdächtigen in Boskoop in der Provinz Südholland von niederländischen Spezialeinheiten festgenommen werden.
Bei den Festgenommen handelt es sich um Angelo M. (30), Khalid T. (38), Radouane T. (39), Hakim T. (36) und Mohammed L (37). Einer der Tatverdächtiger war bereits 2016 wegen ähnlicher Vergehen in Deutschland zur einer Haftstrafe verurteilt worden. Die Polizei stellte neben Bargeld auch ein Audi RS 6 (580 PS, keine Abriegelung und ausgebaute Airbags), eine große Menge Sprengstoff und Schwarzpulver, Zünder sowie verschiedene niederländische und deutsche Autokennzeichen sicher.
Gegen die fünf Beschuldigten bestehen Europäische Haftbefehle. Noch sind sie in den Niederlanden in Haft, sollen aber auf Betreiben der Staatsanwaltschaft Düsseldorf ausgeliefert werden. Aktuell sind Polizeibeamte der Düsseldorfer Ermittlungskommission in den Niederlanden, um die Übernahme von Beweismitteln zu gewährleisten. Das Strafmaß für das Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion (§ 308 StGB) liegt bei Freiheitsstrafen zwischen einem bis 15 Jahren.
Die Ermittlungen dauern an.