Düsseldorf: Feuerwehr und Rettungsdienst stehen vor wachsenden Herausforderungen
Die Bilanz der Feuerwehr für das Jahr 2023 zeigt deutlich auf, dass die Zahl der Einsätze sowohl im Rettungsdienst wie bei den Feuerwehrleuten steigt. Für den Bereich Feuerwehr dokumentierte der Einsatzleitrechner 14.769 (2022: 14.418) Alarmierungen, davon 4.295 (2022: 3.981) Brandeinsätze. Beim Rettungsdienst stieg die Zahl auf 148.756 (2022: 141.752). 107.559 (2022: 96.756) waren Notfälle, 41.197 (2022: 44.996) Krankentransporte.
112 oder 116117?
Besonders beim Rettungsdienst hält der Trend an, die Notrufnummer auch bei Fällen zu wählen, bei denen eigentlich der ärztlich Notdienst unter der Telefonnummer 116117 ausreichend wäre. Dort wird ein Bereitschaftsarzt vermittelt, wenn die normalen Arztpraxen geschlossen haben. Da die Leitstelle im Zweifelsfall einen Rettungswagen schickt, steht dieser für „echte“ Notfälle nicht zur Verfügung. Fälschlicherweise besteht immer noch die Vorstellung, wer mit dem Rettungswagen in eine Notaufnahme gebracht wird, käme schneller dran – auch wenn die Fahrt mit einem Taxi möglich gewesen wäre. Da alle Notaufnahmen die Patienten als erstes bezüglich der Dringlichkeit einschätzen, müssen leichtere Fälle trotzdem mit Wartezeiten rechnen, unabhängig davon wie sie die Klinik erreicht haben.
Bei der Feuerwehr wird unterschieden ob ein Fahrzeug als Krankentransport mit Rettungssanitäter*innen eingesetzt wird oder Rettungswagen, die mit Notfallsanitäter*innen besetzt sind. Rettungssanitäter*innen werden in Lehrgängen qualifiziert, während Notfallsanitäter*in ein mehrjähriger Ausbildungsberuf ist.
Berufsfeuerwehr und freiwillige Feuerwehr bewältigten 2023 fast 15.000 Einsätze
Die Düsseldorfer Feuerwehr hat rund 1.000 Mitarbeitende und zählt damit zu einer der größeren Feuerwehr in Deutschland. Trotz der Einsatzstärke ist die Unterstützung durch 414 Freiwillige Feuerwehrleute unabdingbar. Diese sind in zehn Wachen stationiert und werden seit mehr als einem Jahr durch einen Führungsdienst ‘Freiwillige Feuerwehr’ koordiniert.
“Die ehrenamtlichen Einsatzkräfte leisten eine hoch professionelle Arbeit und stehen den hauptamtlichen Kolleginnen und Kollegen in nichts nach”, lobt der stellvertretende Feuerwehrchef Carsten Hahn die Arbeit der Ehrenamtler. Neben den Einsätzen in Düsseldorf sind sie Teil der einzigen deutschen Einheit zur Waldbrandbekämpfung im europäischen Katastrophenschutz. Je nach Lage der Wachen der Freiwilligen Feuerwehren sind diese auch mit Spezialgerät ausgerüstet. So beispielsweise in Gegenden mit viel Wald mit speziellen geländegängigen Fahrzeugen zur effektiven Vegetationsbrandbekämpfung.
Aber nicht nur bei der Brandbekämpfung leisten Feuerwehrleute ehrenamtliche Arbeit. “Das ehrenamtliche Engagement ist in vielen gesellschaftlichen Bereichen eine wichtige Aufgabe. So leisten die vielen Frauen und Männer, die sich in der Freiwilligen Feuerwehr freiwillig und unentgeltlich Engagieren einen wichtigen Beitrag in der Gefahrenabwehr und den Katastrophenschutz der Landeshauptstadt Düsseldorf”, erläutert Feuerwehrdezernent Christian Zaum bei der Vorstellung des Jahresberichtes. “Neben der Einsatzbereitschaft nehmen viele Stunden der Aus- und Fortbildung, die oft in den Abendstunden beziehungsweise an den Wochenenden geleistet werden, einen Hauptteil des Engagements ein. So danke ich nicht nur den hauptamtlichen Einsatzkräften, sondern allen Mitgliedern der Feuerwehr Düsseldorf für ihren professionellen Einsatz.”
Leitstelle der Feuerwehr
Die Leitstellendisponenten nahmen 2023 insgesamt 472.503 (2022: 396.785) Telefonanrufe entgegen. Darunter 201.450 (2022: 186.042) Notrufe, die über die Notrufnummer 112 eingingen. Im Durchschnitt dauerte es rund 10 Sekunden (2022: 7,1 Sekunden), bis ein Gespräch angenommen wurde. Im Jahresdurchschnitt bearbeiteten die Mitarbeitenden der Feuerwehr alle 3,2 Minuten (2022: 3,4 Minuten) einen Einsatz in der Leitstelle.
Jeden Tag leisten 181 Einsatzkräfte Dienst. Je nach Tag kommen bis zu 68 weitere Einsatzkräfte der Partner im Rettungsdienst sowie Notärzte dazu, um schnelle Hilfe zu leisten. Im Amt 37, das die Feuerwehr, Rettungsdienst und Bevölkerungsschutz zusammenfasst, arbeiten 1.073 (2022: 1.148) Mitarbeitende, davon 75 (2022: 73) Frauen.