Düsseldorf: Rund 500 Demonstrierende gegen Themenabend der AfD
Der Salzmannbau an der Himmelgeister Straße war am Donnerstag (23.5.) bunt dekoriert. Die kom!ma, Verein für Frauenkommunikation, hat eine temporäre Ausstellung zum Thema „Wir lieben Vielfalt“ initiiert und das Gebäude mit zahlreichen Regenbogenfahnen geschmückt. Dass diese Aktion zeitgleich mit dem dort stattfindenden Themenabend der AfD „Grünes Wirtschaftswunder oder Deindustrialisierung“ mit dem Landtagsabgeordneten Christian Loose stattfand, war eine von zahlreichen Ideen, die der rechten Partei ein klares Zeichen vermittelten, nicht willkommen zu sein.
Das Bündnis Düsseldorf stellt sich quer (DSSQ) hatte zum Protest aufgerufen und rund 500 Düsseldorfer*innen waren gekommen. Vertreter*innen von Gewerkschaften, der SPD, Bündnis 90/Die Grünen, Die Linke, Kulturschaffende, Familien und weitere Menschen einte die deutliche Abneigung gegen die AfD und ihre Ziele.
Im Haupteingang des Bürgerhauses versammelten sich so viele Menschen, dass es dort kein Durchkommen für die Besucher*innen der AfD-Veranstaltung gab. Die Polizei sperrte hinter dem Haus den Bereich vor einem Nebeneingang ab, der mit dem Hinweisschild „Pro Familia“ gekennzeichnet war. Wer zum Themenabend wollte, wurde in Polizeibegleitung durch die laut skandierende Menge der Demonstrierenden geleitet. Eingelassen wurden man nur mit entsprechender Einladung. Allerdings soll es nach Beginn der Veranstaltung im Saal zu einem Vorfall gekommen sein, bei dem eine übelriechende Substanz austrat.
DSSQ wirft der AfD vor, das Bürgerhaus absichtlich für ihre Veranstaltung gewählt zu haben. „Die AfD hat diesen Ort bewusst und provokativ gewählt. Es ist ein Ort des interkulturellen und künstlerischen Austausch und kein Ort für Neonazis und Rassisten“, erklärt Oliver Ongaro, Sprecher von DSSQ.
Neben verschiedene Redebeiträgen gab es über die Lautsprecherbox vor dem Salzmannbau auch Musikbeiträge. In Erinnerung an die Anti-AfD-Demo im April im Zoopark wurde mit Gruß an die Polizei erneut das Lied der Ärzte „Schrei nach Liebe“ gespielt. Damals hatte die Polizei Strafanzeige gegen die Anmelder gestellt, weil diese keinen Gema-Vertrag vorlegen konnten. Nach einer SPD-Anfrage im Landtag soll der Vorfall nun mit den eingesetzten Beamten „im Rahmen einer Nachbetrachtung durch das Polizeipräsidium Düsseldorf thematisiert“ werden.
Bereits am 30. Mai geht es mit den Protesten gegen die AfD in Düsseldorf weiter. Denn dann hat die Partei eine Kundgebung im Hofgarten mit Redner Stefan Brandner angemeldet. Weitere Informationen folgen.