Altstadt Düsseldorf: Blitz schlägt in Basilika St. Lambertus ein und verschiebt das Kreuz auf der Kirchturmspitze

Aktualisierung 22. Mai 9.20 Uhr | Das Kreuz auf St. Lambertus wurde noch in der Nacht von der Feuerwehr gesichert, so dass es nicht mehr herabstürzen kann. Anschließend habe man an den Kirchenbetreiber, also die Gemeinde, übergeben. Diese müsse sich nun um weitere Reparaturen bemühen.
In der Basilika St. Lambertus in der Düsseldorfer Altstadt ist am Dienstagabend (21.5.) während des Unwetters vermutlich ein Blitz eingeschlagen. Dadurch sei in 70 Metern Höhe das Kreuz auf der Spitze des verdrehten Kirchturms verschoben worden, hieß es seitens Düsseldorfer Feuerwehr an der Einsatzstelle. Passanten hatten das schief stehende Kreuz gemeldet und damit einen außergewöhnlichen Feuerwehreinsatz ausgelöst.
80 Meter hoher Steiger
Denn zunächst einmal musste ein 80 Meter hoher Steiger bei einem Unternehmen beschafft werden, um von Außen an die Kirchturmspitze zu gelangen. Eine Drehleiter der Feuerwehr reicht nur bis in eine Höhe von 30 Metern. Dann wurde ein Statiker hinzugezogen, um die Situation und die Gefahren für Passanten am Boden zu beurteilen. Auf dem Burgplatz nahm der große Einsatzleitwagen der Feuerwehr seine Arbeit als mobile Zentrale auf. Zudem waren die Höhenretter im Einsatzsatz.
Sichern oder sofort abbauen?
Ob das Kreuz durch Stahlseile gesichert und gar unverzüglich abmontiert werden muss, war in der Nacht Gegenstand von Beratungen der hinzugezogenen Bauningenieure. Währenddessen hielten sich Feuerwehrleute bereit, die Düsseldorfer Polizei sicherte die Einsatzstelle.

Bei strömendem Regen war niemand außer der Feuerwehr, der Polizei und der Hubsteiger-Firma unterwegs.
Bei geschichtskundigen Düsseldorfer*innen weckt der Blitzeinschlag in den Turm von St. Lambertus ungute Erinnerungen. Am 11. Januar 1815 hatte ein Blitzeinschlag die Spitze von St. Lambertus getroffen und die hölzerne Kirchturm-Konstruktion in Brand gesetzt. Der Schlossermeister Josef Wimmer stieg, nur geschützt durch einen Zylinder mit Axt und Säge zum brennenden Kirchturm empor. Während ihm flüssiges Blei auf den Kopf tropfte sägte und hackte er die brenneden Balken heraus und verhinderte so, dass der Turm in sich zusammenstürzte. Der Zylinder samt den Bleispuren kann noch heute besichtigt werden.
Anger angestiegen
Das am Dienstag über Düsseldorf hinwegziehende Unwetter hat der Feuerwehr Düsseldorf nach eigenen Angaben ledigklich eine weitere Einsatzstelle beschert. Aufgrund des ansteigenden Pegels der Anger im Norden der Stadt, seien die baulichen Hochwasserschutzmaßnahmen vorsorglich auf ihre Funktionsfähigkeit überprüft. Dabei wurde Treibgut entfernt, das sich stellenweise angesammelt hatte. Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr halfen dabei. .