Düsseldorf Düsseltal: Großes Interesse beim Mühlentag an der Buscher Mühle
Die Derendorfer Jonges hatten den Mühlentag am Pfingstmontag (20.5.) gut vorbereitet. Der Kaffee dampfte in den Kannen, die selbstgebackenen Kuchen standen bereit, die Würstchen waren heiß, der Kartoffelsalat in Schalen gefüllt und der Waffelteig musste nur noch in die Eisen. Doch trotzdem war der Heimatverein überrascht. „Mit diesem großen Zulauf hatten wir nicht gerechnet“, freute sich Jonges-Baas Piet Keusen. „Schon als wir die Mühle um 12 Uhr geöffnet haben, warteten mehr als 50 Leute darauf, eingelassen zu werden.“ Der Zulauf sollte im Laufe des Tages nicht nachlassen.
Der deutsche Mühlentag wird traditionell am Pfingstmontag von der Deutschen Gesellschaft für Mühlenkunde und Mühlenerhaltung (DGM) e.V. und ihren Landes- und Regionalverbänden initiiert. Bundesweit öffnen dann rund 650 historische Mühlen ihre Türen. Eine davon ist die Buscher Mühle, die von den Derendorfer Jonges betrieben wird. Seit den 1950er Jahren kümmerten sich engagierte Derendorfer um den Wiederaufbau und Erhalt des historischen Gemäuers, dessen Ursprung im 14. Jahrhundert vermutet wird. Aber erst 1992 gelang es unter Baas Andreas Dahmen mit der Stadt Düsseldorf einen Vertrag auszuhandeln, der den Heimatfreunden die Mühle zu einem symbolischen Preis überlässt. Seit August 2002 sind die Derendorfer Jonges Mitglied im Rheinischen Mühlenverband und beim Deutschen Mühlentag dabei. „Wir sind die einzigen in Düsseldorf, die sich aktiv am Mühlentag beteiligen“, stellt Keusen fest. „Es kommen auch viele Besucher, die nicht aus Derendorf, bzw. Düsseltal oder gar aus der Landeshauptstadt kommen.“
Die Buscher Mühle liegt nicht in Derendorf, sondern in Düsseltal. „Derendorf war früher mal größer. Damals gehörte die Buscher Mühle noch zu Derendorf“, verrät der Baas der Derendorfer Jonges. Es ist aber eigentlich egal, wo die Mühle steht, Hauptsache der Erhalt wird durch großes bürgerschaftliches Engagement gesichert.
Und das garantieren die Derendorfer Jonges. So brachten sie 1992 mehr als 520.000 D-Mark auf und veranlassten die Renovierung und die Instandsetzung des Wasserrades. Durch den Umbau in eine soziale und kulturelle Begegnungsstätte konnte die Mühle endgültig vor dem Verfall gerettet werden. Seitdem wird durch ständige ehrenamtliche Tätigkeit der Mitglieder die Bausubstanz erhalten.
Sehr gefragt war am Mühlentag in der Buscher Mühle Manfred Hebenstreit. Der Derendorfer Jong bot mehrere Führungen durch die Mühle an. „Wenn einer etwas oder besser alles über die Geschichte der Buscher Mühle weiß, dann ist es Manfred“, so Keusen. „Er hat ja ein Buch über die Historie geschrieben.“
Die Buscher Mühle hat sich zu einen lebendigen Vereinstreff und zum sozialen Treffpunkt entwickelt, der auch während des Mühlentages Besucher ohne Jonges-Mitgliedschaft anzog. Der Heimatverein Derendorfer Jonges besteht seit der Aufnahme von Aletta Mansheim nicht mehr ausschließlich aus Jonges, auch weibliche Mitglieder sind willkommen.