1:1 in Kiel – Fortuna Düsseldorf hat die Relegation sicher
Dramaspiel im Norden, Bange Minuten beim Public Viewing im Henkel Saal und an zahlreichen Bildschirmen der Düsseldorfer Altstadt. Fortuna Düsseldorf und Holstein Kiel trennen sich 1:1 (0:1). Bereits 107 Sekunden nach dem Anpfiff erzielte Benedikt Pilcher für die Gastgeber den Führungstreffer. Christos Zolis traf per Elfmeter in der 70. Minute zum Ausgleich.
Das Ergebnis bedeutete: Platzsturm in Kiel in der 96. Minute. Holstein Kiel steigt direkt auf in die Erste Liga. Fortuna Düsseldorf hat noch eine Minimalchance auf den direkten Aufstieg. Dazu müsste St. Pauli zwei Mal verlieren und Düsseldorf das letzte Spiel der Saison gegen den 1. FC Magdeburg gewinnen. Bereits jetzt ist sicher: Fortuna Düsseldorf spielt in der Relegation.
In Gedanken beim verletzten Jamil Sievert
Trainer Daniel Thioune änderte nach dem 3:1-Erfolg gegen Nürnberg die Startaufstellung auf zwei Positionen. Jordy de Wijs ersetzte den verletzten Jamil Siebert. Felix Klaus kam im Sturm zurück. Florian Kastenmeier hütete das Tor, davor bildeten Matthias Zimmermann, Tim Oberdorf, Jordy de Wijs und Emmanuel Iyoha die Viererkette. Im zentralen Mittelfeld agierten Yannik Engelhardt, Ao Tanaka und Shinta Appelkamp. Felix Klaus und Christos Tzolis stürmten über die Flügel. Im Sturmzentrum begann Vincent Vermeij.
107 Sekunden bis zum Rückstand
Schock-Start für Fortuna: In der zweiten Minute flankte Tom Rothe an den Fünfmeterraum, wo Benedikt Pichler den Ball per Aufsetzer ins Tor köpfte (2.). Im direkten Gegenzug wurde Klaus nach einer hohen Hereingabe im Sechzehner von Holstein-Keeper Timon Weiner umgelaufen, im Nachsetzen klärte Patrick Erras auf der Linie einen Kopfball von Vermeij mit der Hand. Schiedsrichter Sven Jablonski schaute sich die Szene an und entschied auf Eckball – eine Fehlentscheidung (4.). Klaus musste anschließend angeschlagen ausgewechselt werden, für ihn kam Jona Niemiec in die Partie.
Düsseldorf will den Ausgleich
Düsseldorf drängte weiter auf den Ausgleich. Tzolis (10.), Oberdorf (11.) und Tanaka (13.) kamen zu Abschlüssen, zielten aber nicht genau genug. Erst rund zehn Minuten vor der Halbzeitpause gab es dies: Appelkamp kam im Strafraum zum Schuss, aber verzog den Ball (35.). Auf der anderen Seite hatten die Kieler die Riesenchance auf das 2:0: Alexander Bernhardsson ging allein auf Kastenmeier zu und setzte das Leder frei aus elf Metern links neben das Tor (36.). Rechts war ein weiterer Kieler frei und anspielbereit.
Tzolis trifft beim Elfer in Minute 70
Die Fortuna kam gut aus der Kabine und machte weiter Druck. In der 59. Minute klärte Carl Johansson in höchster Not gegen Tzolis. Anschließend setzte Vermeij seinen Dropkick aus 13 Metern über das Tor (59.). Die Störche setzten durch Shuto Machino den nächsten Nadelstich, der Abschluss des Japaners aus spitzem Winkel ging jedoch ein gutes Stück am Gehäuse von Kastenmeier vorbei (60.). Zehn Minuten später holte Lewis Holtby den Düsseldorfer Niemiec im Sechzehner von den Beinen. Jablonski ließ erst weiterspielen, entschied dann aber nach Ansicht der TV-Bilder auf Strafstoß, den Tzolis sicher im linken unteren Eck unterbrachte (70.).
Düsseldorf im Dauer-Angriff – aber ohne weiteres Tor
Düsseldorf warf alles nach vorne. Tzolis zog von außen ins Zentrum und schlenzte das Leder in Richtung langes Eck. Weiner machte sich lang und länger und fischte die Kugel mit den Fingerspitzen aus dem Winkel (80.). Auch Oberdorf fasste sich später aus der Distanz ein Herz, schoss aber weit drüber (85.). In der sechsminütigen Nachspielzeit ging nochmal hin und her. Nicolai Remberg hatte das 2:1 auf dem Fuß, scheiterte aber an Kastenmeier (90.+1). Auf der anderen Seite war es Christos Tzolis, der für einen ganz großen Moment hätte sorgen können: Nach starker Vorarbeit von Marlon Mustapha kam der Grieche am Fünfmeterraum zum Abschluss, seine Volleyabnahme landete jedoch weit über dem Querbalken (90.+5).
Für die Fortunen geht es am Sonntag, 19. Mai, mit dem letzten Ligaspiel gegen den 1. FC Magdeburg weiter. Anstoß in der Merkur Spiel-Arena ist um 15.30 Uhr. Danach folgt die Relegation – mit der Chance auf den Aufstieg.