Düsseldorf Heerdt: Der frühe Schütze fängt die Frühlingssonne
Natürlich hat die Sonne im August mehr Kraft. Aber ganz ehrlich: Da war es vielen im St. Sebastianus Schützenverein Düsseldorf-Heerdt von 1573 oftmals zu heiß. An diesem ersten Sonntag im Mai zeigte sich hingegen der Frühlings so launisch wie der April. Strahlte die Sonne, zogen die vielen Hundert Schaulustigen auf der Rheinallee ihre Jacken aus. Denn dann war es rasch warm. Doch sobald sich die Wolken vor die Sonne schoben, fröstelte es so manchem. Also: Jacke wieder an.
Deutlich früherer Termin
Der guten Stimmung beim Heerdter Schützenfest an einem neuen, frühen Termin tat das keinen Abbruch. Beim großen Festzug mit zwei Bataillonen und mit viel Musik trugen die Heerdter Schützen ihre Tradition einmal quer durch den langgestreckten Stadtteil. Vom Startpunkt am Handweiser bis hin zur Parade, vis-a-vis der Kraftquelle von Düsseldorf, dem Kraftwerk auf der Lausward.
Unter dem Motto „Ein Heerdt und eine Seele“ hatten die Brauchtumsfreunde den Stadtteil und den Rest des Düsseldorfer Erdkreises dazu eingeladen, das diesjährige Schützenfest zu feiern. Leichter wird es nicht – so manche Schausteller kommen erst gar nicht mehr in die Stadtteil, weil es sich für sie angeblich nicht lohnt. Und wenn alle über Inflation und Energiekosten reden, wird es für die ehrenamtlich arbeitenden Schützen nicht einfacher.
Die Heerdter lassen sich von solchen Widrigkeiten aber nicht die Lust am Feiern vermiesen. Mit dem Regimentskönigspaar Heinrich und Birgit Kippes hatten sie in diesem Jahr 2024 immerhin ein gutes Stück Heerdter Schützentradition an ihrer Spitze. Bereits Urgroßvater und Großvater Kippes waren Schützenkönige in Heerdt – jeweils zu ihrer Zeit.
Schwarze Husaren und Hermann Löns feiern ihre Jubiläen
Und auch andere hatten im diesjährigen Heerdter Schützenfest etwas zu feiern. Zum Beispiel die Männer der Schwarzen Husaren Heerdt, die sich 1949 gründeten und damit auf 75 Jahre Schützendasein zurückblickten. Die Gesellschaft Hermann Löns ist noch 15 Jahre älter und erinnerte zum 90-jährigen Kompaniejubiläum an die Legende aus den eigenen Reihen – den im Jahr 2023 verstorbenen Hauptmann Günter Linde. Ein halbes Dutzend mal repräsentierte er die Gesellschaft als Kompaniekönig.
Neben so viel Tradition engagieren sich die St. Sebastianus Schützen von Düsseldorf Heerdt dafür, dass auch junge Menschen nicht zu kurz kommen. Im vergangenen Jahr hat sich die Jungschützenkompanie neu gebildet – bestehend aus Mitgliedern der ebenfalls starken Pagengruppe. Sie nahmen in legeren schwarzen Windjacken am Festzug teil – denn Uniformzwang erstickt den Spaß, sich für Heerdt und seine Menschen einzusetzen.
Am Montag ging es dann darum die neuen Majestäten zu ermitteln. Neue Schützenkönigin ist die Betreuerin des Pagencorps, Annette von Canstein mit ihrem Begleiter Markus Günther. Neuer Jungschützenkönig ist Daniel Brandt von der Gesellschaft Flöter Jongens. Sie wurden feierlich gekrönt bevor dann das Schützenfest mit dem großen Zapfenstreich endete.
Ob es für Heerdter 2025 bei dem frühen Festtermin bleibt – oder es in den Hochsommer zurückgeht – ist noch nicht entschieden. Traditionell sind die fidelen Linksrheinischen für jede Überraschung gut.
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