Düsseldorf Eller: Ausstellung regt zu einem solidarischen Zusammenleben an
Die Krisenherde der Welt haben auch Auswirkungen auf Düsseldorf. Zwar nicht direkt, aber mittelbar im Zusammenleben der Gesellschaft. So hat der Krieg im Nahen Osten gleichsam den Antisemitismus als auch den Antiislamismus befeuert.
Im Saal der evangelischen Mirjam-Kirchengemeinde in Eller (Schlossallee 8)wurde am Samstag (20.4.) die Ausstellung „Was‘ los, Deutschland!? – ein Parcours durch die Islamdebatte“ eröffnet. „In Zeiten, in denen Polarisierung, Vorurteile und Rassismus leider noch präsenter sind, ist es von großer Bedeutung, dass wir uns gemeinsam mit den Themen Islam, Diskriminierung, Antisemitismus und Religionsfeindlichkeit auseinandersetzen“, betonte Redouan Aoulad Ali, Vorstandsmitglied im Kreis der Düsseldorfer Muslime (KDDM). Auch der Vorsitzende der Düsseldorfer Diakonie, Michael Schmidt, Superintendent Heinrich Fucks sowie die Bürgermeisterin des Stadtbezirks 8 (Eller, Lierenfeld, Vennhausen, Unterbach), Dagmar von Dahlen, nahmen an der Eröffnung teil.
„Die Forderung nach Vielfalt geht einem locker über die Lippen. Aber wenn Vielfalt mit ihren teilweise entgegengesetzten Ansichten und damit verbundenen Vorurteilen aufeinanderprallen, ist es anstrengend“, meinte Fucks. „Diese Aussellung kann dazu verleiten, eigene Vorurteile aufzugeben. Deshalb ist auch möglich, dass einige diese Ausstellung meiden. Aber ich bete zu Gott, dass er mir und allen ganz gehörig in die Vorurteile fährt.“
Seit 2018 tourt die Wanderausstellung „Was‘ los Deutschland“ durch das Land und ist damit eine der erfolgreichsten Wanderaustellungen der politischen Jugendbildung. Die Ausstellung informiert, interveniert und fordert zur selbständigen Reflexion auf. Sie soll Menschen darin unterstützen, populistischen und menschenverachtenden Meinungen und Ideologien entgegenzutreten und die Welt in ihrer Komplexität wahrzunehmen. Gleichzeitig wird zum Nachdenken über gesellschaftliche Fragen angeregt.
Gründe genug für die Leiterin des Welcome Points 08, Elke Wisse, diese Ausstellung nach Eller zu holen. Der Kern der Wanderausstellung kann als eingefrorenes Theaterstück beschrieben werden. Besucher*innen bewegen sich durch eine multimediale Szenerie von 27 lebensgroßen Figuren in zwölf Szenen, die jeweils für sich, aber auch im Zusammenhang stehen. Über Lautsprecher kommunizieren die Figuren miteinander und über Kopfhörer sind ihre Gedanken zu hören. Die Besucher*innen sind in der Ausstellung auf diese Weise ständig aufgefordert, sich mit den Protagonist*innen der Szenen auseinanderzusetzen. Dies wird durch einige Videoformate unterstützt, die die Menschen direkt ansprechen. Erfahrungen von muslimischen und nicht-muslimischen Akteur*innen stehen sich gegenüber. „Wenn wir das Bild der offenen Gesellschaft nicht nur in Ausschnitten, sondern als Panorama betrachten, dann könnte die Perspektive für unser Miteinander sein: Verbundenheit in Vielfalt – unter einem gemeinsamen Dach von Menschenwürde und Mitmenschlichkeit“, beschrieb von Dahlen. „Mit dieser übergeordneten Perspektive könnten wir friedlich und in wechselseitigem Wohlwollen zusammenleben.“
Genau dazu will und soll die Ausstellung „Was‘ los, Deutschland!? – ein Parcours durch die Islamdebatte“ einen Beitrag leisten.
Öffnungszeiten der Ausstellung in der Mirjam-Kirchengemeinde in Eller, Schlossallee 8 (Gemeindesaal hinter der Kirche, über die Einfahrt zu erreichen)
- Donnerstag, 25. April, 17 – 19.30 Uhr
- Samstag, 27. April, 12 – 17 Uhr
- Sonntag, 28. April, 12 – 17 Uhr
- Mittwoch, 1. Mai, 12 – 17 Uhr
- Samstag, 4. Mai, 12 – 17 Uhr
- Sonntag, 5. Mai, 12 – 17 Uhr
- Mittwoch, 8. Mai, 14 – 16 Uhr
- Donnerstag, 9. Mai, 12 – 17 Uhr