Düsseldorf Oberkassel: Tempo 30 und Radfahrstreifen auf der Luegallee sollen bleiben
Die endgültige Entscheidung über den Verbleib der Tempo-30-Zone und des Radfahrstreifens auf der Luegallee in Oberkassel muss noch durch die politischen Gremien gefällt werden, aber die Empfehlung für die dauerhafte Einrichtung ist eindeutig. Am 17. April steht der Punkt auf der Tagesordnung im Ordnungs- und Verkehrsausschuss.
Seit Juni 2023 läuft die Testphase auf der Luegallee und allen Unkenrufen zum Trotz überwiegen die positiven Stimmen eindeutig. Die Unfallzahlen sind deutlich zurückgegangen, die Anwohner*innen fühlen sich wohler und das subjektive Sicherheitsempfinden ist bei allen gestiegen. Daher empfiehlt die Verwaltung der Politik nun, den Test in einen Dauerzustand umzuwandeln.
“Die Ergebnisse der nun abgeschlossenen Evaluation zur Testphase zeigen klar, dass wir mit der Einführung von Tempo 30 und der Markierung separater Radfahrstreifen auf der jeweils rechten Fahrspur unsere Ziele, die Steigerung der Aufenthaltsqualität sowie die Verbesserung der Verkehrssicherheit für alle Verkehrsteilnehmer auf der Luegallee voll erreicht haben”, betont Jochen Kral, Mobilitäts- und Umweltdezernent der Landeshauptstadt Düsseldorf. “Das subjektive Sicherheitsgefühl der Befragten hat sich signifikant verbessert. In der ersten Befragung gaben nur 35 Prozent der Befragten an, sich als Verkehrsteilnehmende auf der Luegallee eher sicher bis sehr sicher zu fühlen. Bei der letzten Befragung waren es 85 Prozent. Auch die Polizei meldete uns weniger Unfälle auf dem Teilabschnitt als im Vorjahreszeitraum”, erläutert Kral.
Katharina Metzker, Leiterin des Amtes für Verkehrsmanagement, ergänzt: “Die Umfrageergebnisse der Öffentlichkeitsbeteiligung zeigen deutlich, dass die Einrichtung der Testphase überwiegend positiv wahrgenommen wird. In Bezug auf die Aufenthaltsqualität sind die Ergebnisse ebenfalls eindeutig. Vor der Testphase war die Luegallee eine der am stärksten lärmbelasteten Straßen in Oberkassel. Dies bestätigten auch die Ergebnisse der ersten Befragung, bei der rund 64 Prozent der Teilnehmenden die Lärmbelastung als hoch bis sehr hoch empfanden. In der zweiten und dritten Umfrage gaben nur noch 14 Prozent an, dass sie die Lärmbelastung als hoch bis sehr hoch empfinden.”
Der Erfolg ist sicherlich auch der breit angelegten Öffentlichkeitsbeteiligung zu verdanken. In mehreren Runden hatten Anwohner*innen, Gastronomen, Geschäftstreibende und Verkehrsteilnehmer*innen Gelegenheit sich zur Situation zu äußern. Die Stadtverwaltung erhielt rund 6.500 Rückmeldungen. Zusätzlich wurden Verkehrszählungen durchgeführt, die belegten, dass sich die Zahl der Radfahrer*innen deutlich erhöht hat.
Die Entwicklung von der ersten Befragung vor der Testphase mit 929 Teilnehmern zur zweiten Befragung Ende August 2023 war eindeutig. Fühlten sich vor Testbeginn viele unsicher und kritisierten die Aufenthaltsqualität, änderte sich die Empfindung im Laufe der Zeit. Für Gewerbetreibenden an der Luegallee boten die Mitarbeitenden des Amtes für Verkehrsmanagement gemeinsam mit der Industrie- und Handelskammer Düsseldorf Dialogmöglichkeiten an, um auch deren Belange zu berücksichtigen.
Die Polizeistatistik weist aus, dass sich seit der Einrichtung von Tempo 30 und des Radfahrstreifen die Zahl der Unfälle fast halbiert habe. Allerdings sei festzustellen, dass sich das subjektive Sicherheitsempfinden durch die neue Verkehrsführung mit der Zeit abnutze, weshalb die Stadtverwaltung mit Maßnahmen nachbesserte.
Wenn die Politik nun grünes Licht für die dauerhafte Einrichtung gibt, fallen rund 86.100 Euro für Markierungsarbeiten an. Hinzu kommen Kosten für den Rückbau des Radweges auf der nördlichen Seite (stadtauswärts).