Düsseldorf Derendorf: Ernst-Gnoß-Haus wird zur Unterkunft für unbegleitete minderjährige Geflüchtete
Ende Dezember 2023 zogen die letzten Bewohner*innen aus dem Ernst-Gnoß-Haus an der Metzer Straße in Derendorf aus. Das Seniorenheim der AWO soll in Teilen abgerissen und neu gebaut werden, da es nicht mehr den aktuellen Anforderungen entspricht. Doch bis der Abriss startet hat die Stadt Düsseldorf das Haus gemietet und richtet dort eine Unterkunft für unbegleitete minderjährige Geflüchtete ein.
„UMF“ ist die Abkürzung für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Die Kinder und Jugendlichen sind ohne Eltern nach Deutschland gekommen, weil sie sich teilweise alleine auf den Weg gemacht haben oder die Eltern auf der Flucht verloren haben. Um eine gute Betreuung zu gewährleisten, kommen sie nicht in Gemeinschaftsunterkünfte, sondern es wird versucht sie in Wohngruppen, Wohngemeinschaften oder in Pflegefamilien unterzubringen.
65 Plätze stehen ab sofort im Ernst-Gnoß-Haus für die Dauer von zwei Jahren zur Verfügung. Danach soll der Abriss erfolgen und das neue AWO-Seniorenheim entstehen. Die Betreuung wird vom freien Träger “Zwischenschritt” aus Erkrath sichergestellt. Der Träger ist in Düsseldorf relativ neu, hat aber eine multikulturelle Expertise und viel Erfahrung in der Arbeit mit jungen Geflüchteten. Er betreut bereits ein weiteres stationäres Angebot für junge Flüchtlinge in der Landeshauptstadt.
Aktuell kommen monatlich etwa zwanzig unbegleitete minderjährige Geflüchtete neu in Düsseldorf an. Nach Prüfung ihrer Akten werden einige dann in anderen Kommunen verwiesen. Mitte März befanden sich insgesamt 114 ausländische Minderjährige in der Obhut des Amtes für Soziales und Jugend.