Düsseldorf Lierenfeld: Sauberer Strom für CoWorking Space
Mehrere Jahre lang war es ruhig in der ehemaligen Fabrik der Lindemann Maschinenfabrik GmbH an der Erkrather Straße. Schrottpressen, wie seit 1931 wurden schon lange nicht mehr produziert. Im April 2015 erwarb die von Marc Breddermann gegründete Projektgesellschaft EK 401 GmbH & Co. KG die Fläche und entwickelt seitdem das mehr als 34.000 Quadratmeter große Gelände zum Coworking Space. Moderne, nachhaltige Arbeitsbedingungen sind seitdem dort in Lierenfeld selbstverständlich. Die großen Dachflächen der alten Industriegebäude werden per Photovoltaik-Anlagen zum Stromerzeuger und auch die geplanten Neubauten werden mit Solaranlagen ausgerüstet, erklärte am Mittwoch (13.3.) EK 401-Geschäftsführer Manfred Voß bei einem Pressetermin.
Inzwischen liegen die PV-Paneele auf mehreren Dächern. Die größte Dachfläche, die der ehemaligen Montagehalle, liefert seit kurzem Strom. Insgesamt erzeugen die Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von 364 Kilowatt Peak etwa 311.000 Kilowattstunden sauberen Solarstrom jährlich (Kilowatt-Peak ist das Maß für die Leistung einer Photovoltaikanlage, die Kilowattstunde steht hingegen für die von der PV-Anlage erzeugte Strommenge). Das entspricht dem Jahresverbrauch von etwa 100 durchschnittlichen Drei-Personen-Haushalten.
„Große Dächer, einen passenden Energiebedarf und den unternehmerischen Willen – viel mehr braucht es nicht, um PV auch auf Gewerbeimmobilien rentabel zu machen“, erklärte Oliver Hummel, Vorstandsvorsitzender der naturstrom AG, die die PV-Anlagen an der Erkrather 401 installierten. „Beim Factory Campus wird nahezu der gesamte erzeugte Solarstrom auch direkt vor Ort genutzt. Wir rechnen bezogen auf die drei jüngst fertiggestellten Photovoltaikanlagen mit einer Eigenverbrauchsquote von 99 Prozent. So lassen sich die Stromkosten deutlich reduzieren und das Klima schonen.“
Voß schätzt, dass ein drittel des jährlichen Strombedarfs des Factory Campus selbst erzeugt wird. Das überzeugt auch Düsseldorfs Bürgermeisterin Clara Gerlach: „Der Factory Campus zeigt vorbildlich, wie wirtschaftlich und effizient die klimafreundliche Photovoltaik auch in Großstädten sein kann. Wenn wir bis 2035 klimaneutral sein wollen, und das hat der Stadtrat ja beschlossen, brauchen wir genau solche Projekte mit Vorbildcharakter und einen ebenso schnellen wie konsequenten Ausbau der Solar-Kapazitäten.“
Dem Factory Campus-Entwicklern war von vornherein klar, dass sie die Räume nicht nur innovativ nutzen, sondern auch innovativ versorgen wollten. „Wir können künftig rund 1.000 Menschen aus der Kreativ-, IT- und Start-up-Szene klimaschonend mit Strom versorgen und ein rundum nachhaltiges Arbeiten ermöglichen“, erklärte Voß. Daneben haben die Factory Campus-Macher auch die zunehmende E-Mobilität im Blick. Zum Energiekonzept gehören auch Lademöglichkeiten für Elektrofahrzeuge wie E-Fahrräder und E-Autos.