Düsseldorf: Da hatten einige den Sinn nicht verstanden – Abbruch des FAIRständnis Cups
Einige Jugendliche hatten den tieferen Sinn des „FAIRständnis Cups“ nicht begriffen. Eigentlich ist das Fußball-Nachtturnier für Jugendfreizeiteinrichtungen (JFE) dazu da, die Werte Respekt, Fairness, Toleranz, Disziplin und Teamgeist zu vermitteln. Doch am Freitagabend (1.3.) kam dies in der Sporthalle der Hulda-Pankok-Gesamtschule nicht bei allen an. Im letzten Vorrundenspiel gerieten zwei Teams heftig aneinander. Der Siegeswille und die Aussicht, den großen Siegespokal für ein Jahr im Trophäenschrank der eigenen Einrichtung zu verwahren, ließen die Gemüter hitzig werden.
Um die Situation zu befrieden wurde Zeit benötigt und die fehlte dann, um das Turnier zum Abschluss zu bringen. „Nach Absprache mit den Schiedsrichtern haben wir uns dazu entschlossen die Finalrunde ab Viertelfinale zeitnah in einem gesonderten Turnier auszuspielen“, erläuterte die FAIRständnis Cup-Cheforganisatorin und Leiterin der JFE JC Info Khadija Hajou. „Hauptbeweggrund dieser außergewöhnlichen Entscheidung war, dass es uns wichtig erschien, den unbescholtenen Teams im Zeichen des Fairpay eine Endrunde nebst Preisverleihungen in friedlicher Atmosphäre zu bieten.“
Seit 19 Jahren besteht der „FAIRständnis Cup“, wegen einer zweijährigen Corona-Pause war es die 17. Austragung, und nie zuvor konnte es nicht zu Ende gespielt werden. Aber trotzdem ist das Jugend-Fußball-Nachtturnier ein sozial-pädagogisch wertvolles Event. „Geschlecht, Herkunft, Religion spielen keine Rolle. Jeder und jede im entsprechenden Alter kann mitspielen“, erklärte Stadtdirektor Burkhard Hintzsche. „Für mich ist das Turnier eine Herzensangelegenheit, auch, weil es nicht genug Angebote für Jugendliche bis 17 Jahren in den Abend- und Nachtstunden gibt.“
Insgesamt 14 Mannschaften hätten mitspielen dürfen, 13 traten an. „Das Teilnehmerfeld war eigentlich voll, aber eine JFE aus Langenfeld hat keinen Bus bekommen“, erklärte Mitorganisator Thomas Pütz. Die Teams kamen aus Düsseldorf, Wuppertal, Leverkusen, Heiligenhaus und Essen.
Die Soccer Girls Langerfeld aus Wuppertal schickten eine reine Mädchenmannschaft ins Rennen, die JFE Heyebad aus Gerresheim kam mit einer gemischten Mannschaft an die Brinkmannstraße. Hintzsche brachte Polo-Shirts von der anstehenden Fußball-Europameisterschaft als Siegerpreise und für die fairste Mannschaft mit. Die Shirts für den Sieger bleiben vorerst im Schrank. Den Fairplay-Pokal inklusive Shirts erhielt das Team „Emm aus United“ von der Emmaus Kirchengemeinde. „Sie haben den Pokal absolut verdient“, urteilt Pütz. „Sie haben sich um alle gekümmert und jedem der am Boden lag aufgeholfen.“ So haben dann doch wohl einige den tieferen Sinn des „Fairständnis Cups“ verstanden.